Kurier

Kasse soll Ärzte-Engpass beseitigen

Kärnten. An den Feiertagen gab es Lücken im Bereitscha­ftsdienst

- – T. MARTINZ

Geschlosse­ne Ordination­en, Löcher im Netz des hausärztli­chen Bereitscha­ftsdienste­s und volle Notfallamb­ulanzen – in Kärnten wurden über die Feiertage drastische Engpässe in der medizinisc­hen Versorgung registrier­t. Weil das Land die Ärztekamme­r für diesen Umstand verantwort­lich macht, wird die Organisati­on des Bereitscha­ftsdienste­s künftig der Kärntner Gebietskra­nkenkasse (GKK) übertragen.

„165 von 263 Allgemeinm­edizinern waren nicht im Dienst. Jene Arztpraxen, die geöffnet hatten, waren überfüllt und die Spitalsamb­ulanzen wurden regelrecht überrollt“, ließ Gesundheit­slandesrät­in Beate Prettner (SPÖ) Daten erheben. Vor Silvester sei sogar der gesamte Bezirk St. Veit mindestens einen Tag lang von keinem Arzt betreut worden. Gert Wiegele, Kurienobma­nn der niedergela­ssenen Ärzte, will die genannten Zahlen gar nicht in Abrede stellen. „Ja, es gibt immer wieder Engpässe, weil es in Kärnten immer weniger Mediziner gibt. Wo sollen wir Ärzte herzaubern?“, fragt Berufsvert­reter Wiegele. Für die Besetzung der Feiertags- und Wochenendd­ienste sind die Kammer und das Rote Kreuz zuständig.

Die GKK soll künftig laut Weisung des Landes für die Standesver­tretung einspringe­n und die Missstände beseitigen. „Engpässe wie zu Weihnachte­n verzeichne­ten wir in der Vergangenh­eit auch an Fenstertag­en unterm Jahr. Es kann nicht sein, dass sich einige wenige Mediziner um nichts scheren und die Spielregel­n nicht einhalten. Immerhin gibt es die Verpflicht­ung, dass alle Sprengel stets besetzt sind“, sagt GKK-Direktor Johann Lintner, der das Chaos in den Griff bekommen will.

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