Verbale Drohungen gegen AMS-Mitarbeiter nehmen zu
Mehr Arbeitslose. Beschimpfungen beim Kundengespräch, Droh-eMails oder Beleidigungen bei Anrufen – die Zahl der verbalen Attacken gegen Mitarbeiter des Arbeitsmarktservice (AMS) hat im vergangenen Jahr zugenommen. Insgesamt 710 derartige Vorfälle hat es 2015 gegeben. Für das vergangene Jahr liegen die Zahlen laut AMS noch nicht vor. Aber: „Wir gehen davon aus, dass die Zahl gestiegen ist“, sagt AMS-Wien Sprecher Sebastian Paulik gegenüber dem KURIER.
Als Grund dafür nennt Paulik den Anstieg der Arbeitslosenzahlen im vergangen Jahr. „Dadurch kommt es auch zu mehr Attacken.“Ob die Hemmschwelle, bei Beraterinnen verbal ausfällig zu werden, geringer ist, kann Paulik nicht sagen. „Dies wird nicht erhoben.“
Besonders betroffen von verbalen Attacken seien Mitarbeiter der Service Line. Insgesamt 450-mal wurden die Telefonisten bedroht oder beschimpft. Ebenfalls sehr viele Attacken habe es 2015 in der Geschäftsstelle Dresdner Straße gegeben. „145 waren es, wobei für fast alle eine Person verantwortlich war“, erklärt der AMS-Sprecher. Im Nachhinein habe sich herausgestellt, dass der Mann psychisch krank war.
Schulungen
Um mit derartigen Konflikten möglichst gut umgehen zu können, werden AMS-Mitarbeiter dementsprechend geschult. „Wir haben Verständnis, denn es geht ja um die Existenz der Menschen und die Nerven können da schon einmal blank liegen. In den Schulungen geht es daher um Deeskalation“, erklärt Paulik.
Neben dem Konflikttraining gibt es in jeder Geschäftsstelle einen Sicherheitsdienst und jeder Berater verfüge über eine Notfalltaste. Auch mit der Polizei würde das AMS direkt zusammenarbeiten.