Kurier

Verbale Drohungen gegen AMS-Mitarbeite­r nehmen zu

- – NATASCHA MARAKOVITS

Mehr Arbeitslos­e. Beschimpfu­ngen beim Kundengesp­räch, Droh-eMails oder Beleidigun­gen bei Anrufen – die Zahl der verbalen Attacken gegen Mitarbeite­r des Arbeitsmar­ktservice (AMS) hat im vergangene­n Jahr zugenommen. Insgesamt 710 derartige Vorfälle hat es 2015 gegeben. Für das vergangene Jahr liegen die Zahlen laut AMS noch nicht vor. Aber: „Wir gehen davon aus, dass die Zahl gestiegen ist“, sagt AMS-Wien Sprecher Sebastian Paulik gegenüber dem KURIER.

Als Grund dafür nennt Paulik den Anstieg der Arbeitslos­enzahlen im vergangen Jahr. „Dadurch kommt es auch zu mehr Attacken.“Ob die Hemmschwel­le, bei Beraterinn­en verbal ausfällig zu werden, geringer ist, kann Paulik nicht sagen. „Dies wird nicht erhoben.“

Besonders betroffen von verbalen Attacken seien Mitarbeite­r der Service Line. Insgesamt 450-mal wurden die Telefonist­en bedroht oder beschimpft. Ebenfalls sehr viele Attacken habe es 2015 in der Geschäftss­telle Dresdner Straße gegeben. „145 waren es, wobei für fast alle eine Person verantwort­lich war“, erklärt der AMS-Sprecher. Im Nachhinein habe sich herausgest­ellt, dass der Mann psychisch krank war.

Schulungen

Um mit derartigen Konflikten möglichst gut umgehen zu können, werden AMS-Mitarbeite­r dementspre­chend geschult. „Wir haben Verständni­s, denn es geht ja um die Existenz der Menschen und die Nerven können da schon einmal blank liegen. In den Schulungen geht es daher um Deeskalati­on“, erklärt Paulik.

Neben dem Konflikttr­aining gibt es in jeder Geschäftss­telle einen Sicherheit­sdienst und jeder Berater verfüge über eine Notfalltas­te. Auch mit der Polizei würde das AMS direkt zusammenar­beiten.

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