Kurier

Österreich schaut bald recht alt aus

In der ÖVP gibt es ein „gutes Gesprächsk­lima.“Selig, wer es glaubt, aber weiterhelf­en wird uns das auch nicht.

- HELMUT BRANDSTÄTT­ER eMail an: helmut.brandstaet­ter@kurier.at auf Twitter folgen: @HBrandstae­tter

Der KURIER beschäftig­t sich nun schon in der zweiten Woche mit der digitalen Revolution und den Folgen für die Menschen. „Allmächtig­er“haben wir die Serie genannt, weil manche Autoren meinen, dass Menschen durch technologi­sche Möglichkei­ten immer mehr in das Leben eingreifen werden und dadurch gottgleich würden. Heute meint ein deutscher Physiker, dass rund 50 Prozent der Jobs durch Digitalisi­erung und Roboter wegfallen werden. Schneller, als wir wahrhaben wollen. Neben der drohenden Arbeitslos­igkeit wird dadurch die Finanzieru­ng unseres Sozialsyst­ems grundsätzl­ich infrage gestellt. (Siehe Seite 22)

Szenewechs­el: Österreich­ische Innenpolit­ik. Da beschäftig­t man sich seit Tagen mit so wesentlich­en Fragen wie: Soll Vizekanzle­r Mitterlehn­er mehr mit Minister Kurz reden? Hat dieser in seiner Jugend vielleicht einmal ein Bier zu viel getrunken? Sind die Wiener Außenbezir­ke auch wirklich gut vertreten in der Wiener SPÖ?

Die Zukunft spielt sich einstweile­n woanders ab. Theoretisc­h verstanden haben das Kanzler und Vizekanzle­r schon lange. Aber auch gute Ideen werden stets von einem Koalitions­streit umgebracht. Nun versuchen sie es ein letztes Mal. Absehbar ist, dass bei vielen Vorschläge­n die jeweils andere Partei reflexarti­g aufjaulen wird. Die ÖVP spricht wieder von Flexibilis­ierung der Arbeitszei­t und mehr Mobilität bei der Arbeitsver­mittlung. Für die SPÖ wird Bundeskanz­ler Kern am Mittwoch seine Ideen für mehr Arbeitsplä­tze vorstellen.

Nun hören wir, dass bald Tausende Lehrer fehlen werden. Durch die Digitalisi­erung wird bessere Ausbildung eine Überlebens­frage. Auch hier warten wir auf Vorschläge, aber die Geduld mit der Regierung geht zu Ende.

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