Massenproteste und Sorge um Obamacare
Trump twittert weiter. In Washington sind am Samstag nach Schätzungen bis zu 500.000 Menschen zusammengekommen, um gegen den neuen US-Präsidenten zu protestieren.
Vor allem Frauen versammelten sich im Zentrum der US-Hauptstadt, um an dem „Marsch der Frauen“gegen den seit Freitag amtierenden Rechtspopulisten teilzunehmen. Viele Teilnehmerinnen trugen Protestschilder mit Aufschriften wie „Nimm deine Finger von mir“oder „Steh auf, liebe, leiste Widerstand“. Superstar Madonna überraschte die Teilnehmer mit einem Kurzauftritt und einer Rede, in der sie heftig über den neuen Präsidenten herzog. Alle Minderheiten im Land seien „in Gefahr“, warnte die PopDiva. Auch in vielen anderen US- und europäischen Städten wurde gegen Trump protestiert, die größten Kundgebungen gab es etwa in Chicago oder London.
Trump scheint entschlossen, seine alte Gewohnheit, sich regelmäßig über Twitter mitzuteilen, beizubehalten. Auch am Morgen nach seiner Vereidigung setzte er um6Uhr bereits die erste Meldung ab, ein Dankeschön an die Medien, die seine Rede angeblich gelobt hätten. Auch seine Gegner waren in den sozialen Medien aktiv. So kursierten Berichte, wonach Trump seine Angelobungsrede aus Film-Zitaten aus „The Dark Knight Rises“und „Avatar“zusammengestoppelt habe.
Noch am Abend seiner Vereidigung hatte Trump eine Anordnung unterschrieben, mit der die Gesundheitsreform seines Vorgängers Barack Obama rückgängig gemacht werden könnte. „Obamacare“abzuschaffen und zu ersetzen war ein zentrales Wahlversprechen in seiner Kampagne. Versicherer befürchten, dass dies zu einem Chaos führen könnte. Die von Trump versprochene Ersatzregelung für „Obamacare“ist bisher nicht in Sicht.
Welche Richtung die neue Administration einschlägt, wurde auch im Internet deutlich. Die Seiten über den Klimawandel und für die Rechte Homosexueller sind noch am Abend der Angelobung auf der Homepage des Weißen Hauses gelöscht worden.