Der Fehlerteufel führte auf der Streif Regie
Reaktionen. Feuz & Franz sorgten für Aufregung
Zumindest in einer Wertung hatte Hannes Reichelt die Nase vorne: Seine 141,1 km/h, mit denen der Salzburger im Zielschuss geblitzt wurde, bedeuteten am Samstag den Geschwindigkeitsrekord auf der eisigen Streif. Aber darüber konnte sich der Routinier auch nicht so recht freuen. Reichelt hatte schon wenige Sekunden nach dem Start die Chancen auf einen Podestplatz verspielt. „Es hat mich gefuchst. Insofern war ich eh erstaunt, dass ich noch so gut dabei war“, sagte der neuntplatzierte Salzburger.
Vielen Stars erging es gestern wie dem Abfahrtssieger von 2014: Mit Ausnahme von Dominik Paris kam keiner der Favoriten ohne Fehler ins Ziel, einige wurden sogar von der Streif abgeworfen. An der Stelle, an der schon Reichelt sein Missgeschick passiert war, kam auch für Max Franz das unerwartete Aus. Der Sieger von Gröden verlor einen Ski und schlug danach mit seinen Stöcken frustriert auf die Piste ein. „Weil’s so ärger- lich ist und nicht sein hätte müssen. Die Bindung sollte normal nur im Notfall von selbst aufgehen. Das war ewig schade.“
Aber was soll dann erst Beat Feuz sagen? Der 29-Jährige raste seinem ersten Sieg auf der Streif entgegen und war fast in allen Teilabschnitten klar der Schnellste. Als der Schweizer bereits das Ziel vor Augen hatte, verlor er auf der Schrägfahrt unterhalb der Hausbergkante die Balance und landete im Fangnetz. „Wenn man hier gewinnen will, dann muss man riskieren. Zum Glück ist bei mir alles ganz“, sagte Feuz.
Matthias Mayer war noch einer der wenigen, bei denen sich nicht der Fehlerteufel eingeschlichen hatte. Und der Super-G-Gewinner war mit seinem achten Platz auch „zufrieden. Ich weiß, dass sich viele wieder etwas von mir erwartet haben. Aber es war nicht so einfach – ich bin seit meinem Sturz erst drei Abfahrten gefahren.“