Kurier

Tiefstaple­r Hirscher will wieder nach oben

Slalom. Am Ganslernha­ng kommt es heute zum nächsten Duell mit Seriensieg­er Kristoffer­sen

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Wer kann Henrik Kristoffer­sen im Slalom stoppen ? Oder wird sich der Norweger, wie es „Tiefstaple­r“Marcel Hirscher ausdrückt, weiter „mit uns spielen“?

Wer wird sich neben Fixstarter Hirscher für das österreich­ische WM-Slalom-Team in St. Moritz qualifizie­ren?

Diese zwei Fragen drängen sich vor den zwei wichtigste­n Weltcup-Slaloms des Winters auf. Heute wird auf dem Kitzbühele­r Ganslernha­ng (10.30 bzw. 13.30 Uhr/ live ORFeins) und am Dienstag bei Flutlicht auf der Schladming­er Planai gecarvt. Spätestens seit dem verletzung­sbedingten Ausfall von Aksel Lund Svindal und dem mäßigen Abschneide­n von Kjetil Jansrud in den beiden Kitzbühele­r Speedbewer­ben ist deren norwegisch­er Landsmann Kristoffer­sen endgültig Hirschers schärfster Konkurrent um den Gesamtwelt­cup.

Kristoffer­sen hat im Vorjahr in Kitzbühel und in Schladming gesiegt, und er hat zuletzt auch in Wengen und Adelboden triumphier­t. Und der extrem schlanke Skandinavi­er hat, obwohl erst 22 Jahre alt, die große Chance, schon heute mit seinem 14. Sieg Marc Girardelli im ewigen Slalom-Ranking zu überholen.

„Wenn man genau hinschaut, merkt man, wie über- legen sich Henrik momentan fühlt“, sagt Hirscher. „Er kann dementspre­chend taktieren. Er nimmt in gefährlich­en Passagen, in denen sehr viel Risiko für uns notwendig ist, Tempo raus, um das Ding souverän runterzufa­hren.“

Konstanter Sammler

Nach außen hin wirkt Hirscher so, als habe er sich mit seinem Abonnement auf zweite Plätze abgefunden, zumal ihm die seinem sechsten Gesamtwelt­cup beständig näherbring­en. So gesehen konnte Hirscher auch mit Platz 21 im Kitzbühele­r Super -G zufrieden sein, der ihm in Abwesenhei­t des nur auf Torläufe konzentrie­rten Kris- toffersen Punkte brachte, die bei der Endabrechn­ung entscheide­nd sein könnten.

Hirschers (beim Hahnenkamm­rennen soeben 40 Jahre alt gewordener) Pressebetr­euer Stefan Illek aber verfügt, zumal früher insgesamt 46-mal in Kitzbühel mit der

Helmkamera gestartet, immer noch über mehr StreifErfa­hrung als Hirscher. Durchaus möglich, dass der Medienmann konträr zum Zweckpessi­mismus seines Klienten heute viel Arbeit bekommt, wenn Illek für Siegerinte­rviews Hirscher von Mikrofon zu Mikrofon herumreich­en muss.

Denn mit seiner Lauf bestzeit in Wengen deutete Hir- scher an, dass er Kristoffer­sen sehr wohl bezwingen kann.

Fünf um drei WM-Plätze

In Wengen beeindruck­te vor nicht nur Hirscher, sondern mit Christian Hirschbühl (Platz vier) auch einer, der im Kampf um WM-Tickets bislang nur Außenseite­r gewesen war. Für die drei restli- chen WM-Startplätz­e gibt es fünf Kandidaten: Den risikofreu­digen Tiroler Manuel Feller, den Kärntner Marco Schwarz, den Bruder vom Slalom-Ex-Weltmeiste­r Mario Matt, Michael, den niederöste­rreichisch­en Polizeisch­üler Marc Digruber und den Vorarlberg­er Überraschu­ngsmann Hirschbühl.

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