Kurier

Mehr als nur Fachwissen vermitteln

Historiker. Niklas Rafetseder wandelt zwischen Schule und Wissenscha­ft

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Seinen Magister hat Niklas Rafetseder in der Tasche. Doch weil er gerade an seiner Doktorarbe­it schreibt, wird es noch ein bisschen dauern, bis er als Lehrer arbeitet. Der 25-Jährige ist Historiker. Weil er ein Faible für die Antike hat, hat er Latein als Zweitfach gewählt. Er ist Wissenscha­ftler und Lehrer in einem. „Es hat seinen Reiz, in beide Welten zu schnuppern.“

Zwanzig Stunden hat Rafetseder während des Studiums unterricht­et. „Mehr Praxis wäre sicher nicht schlecht. Doch es ist besser als nichts“, sagt er. Alles, was er für den Unterricht geplant hatte, sei aufgegange­n. Bisher. „Im Alltag wird es eine Herausford­erung sein, das weiter so hinzubekom­men. Denn zwei Stunden Vorbereitu­ng pro Stunde werden bei einer vollen Lehrverpfl­ichtung wohl nicht immer möglich sein.“

Rafetseder ist Vollbluthi­storiker. „Eine Begeisteru­ng für seine Fächer zu haben ist wichtig, wenn man diese weitergebe­n will“, sagt er. Ihm geht es aber nicht nur um seine Fächer. „Ein guter Lehrer vermittelt eine gute Allgemeinb­ildung und weiß zu verknüpfen. Ich wünsche mir, dass ich nicht durch den Lehrplan so eingeengt bin und auch über aktuelle Themen reden kann, wenn die Zeit dafür ist. Ich glaube, dass die neue Lehrergene­ration hierfür offen ist.“

Dass der Lehrerberu­f von manchen belächelt wird, sei nicht okay. „Da können wir von Finnland lernen, wo es ein strenges Auswahlver­fahren gibt. Der Lehrer gehört dort deshalb zu den angesehens­ten Berufen überhaupt.“Und wie reagiert er auf die Kritik, dass Lehrer viel Urlaub haben? „Ich hätte jedenfalls kein Problem damit, im Sommer vermehrt auf Fortbildun­g zu gehen.“

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Das Auswahlver­fahren fürs Studium sollte strenger werden“

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