Handel mit Emissionszertifikaten soll Biss bekommen und so Klima besser schützen
Klimawandel. Es ist eines der Eckpfeiler der EU-Klimaschutzstrategie – das Emissionshandelssystem (ETS) – aber es hat den Erwartungen bisher nicht entsprochen: Weil die Zertifikate weit unter dem erwarteten Preis liegen, stellten sie keinen echten Anreiz für Unternehmen dar, auf umweltfreundlichere Technologien umzustellen.
Nun soll das System reformiert werden. Dabei sieht es, wie Umweltminister Andrä Rupprechter gestern in Brüs- sel beim Umwelt-Rat bestätigte, „nach einem Kompromiss aus“. Kernpunkt der Vorschläge der Kommission, auf die sich die EU-Umweltminister einigen wollten: Die Überschüsse der Gratiszertifikate sollen erheblich reduziert werden – statt wie geplant um 12 nunmehr um 24 Prozent – voraussichtlich ab 2019.
Durch diese Angebotsverknappung soll der bei derzeit nur fünf Euro liegende Preis für eine Tonne CO2 nach oben getrieben werden. Wirklich effizient wäre ein Preis von 30 Euro pro Tonne. Zur Zeit sind pro Jahr rund 1,5 Milliarden Zertifikate auf dem Markt. Diese Gesamtmenge soll jährlich um 2,2 Prozent gesenkt werden.
Die EU will ihren Kohlendioxid-Ausstoß bis 2030 auf der Basis von 1990 um 40 Prozent senken. Sinnvoll wäre es dabei, meint Rupprechter, das ETS mit einer europaweit harmonisierten CO2-Abgabe zu ergänzen.