Buffetts Eine-Million-Dollar-Wette
Für guten Zweck. Simpler Börsenindex-Fonds schlägt Hedgefonds-Profis
Girls Inc. of Omaha darf sich freuen: Die US-Hilfsorganisation in Nebraska, die benachteiligte Mädchen unterstützt, wird im Jänner 2018 eine Spende von einer Million US-Dollar erhalten.
Der Gönner ist Omahas berühmtester Einwohner, Starinvestor Warren Buffett. Und der Anlass für die Spende ist eine Wette, die sich Buffett vor neun Jahren ausgedacht hatte: Er war überzeugt, dass es einer Gruppe hoch bezahlter Investment- profis nicht gelingen würde, über einen Zeitraum von zehn Jahren mehr Profit zu erwirtschaften als ein völlig unbetreuter Fonds, der ganz einfach dem S&P-500-Index folgt – das ist der wichtigste US-Börsenindex, der 500 Großunternehmen umfasst. Und zwar netto, also abzüglich der Kosten und Gebühren, die für Anleger anfallen.
Ein einziger Manager war laut Buffett bereit, so wie er 500.000 Dollar Einsatz auf den Tisch zu legen. Ted Sei- des, der Gründer des Hedgefonds Protégé Partners, wählte fünf Dachfonds aus, die ihrerseits in Fonds anlegen. In Summe sind mehr als 100 Investmentvehikel enthalten.
Inzwischen ist Buffett siegessicher, schrieb er jüngst im berühmten Brief an seine Aktionäre. Denn während „sein“S&P-500-Index in den neun Jahren unterm Strich 7,1 Prozent pro Jahr abwarf, schafften die Profi-Fonds durchschnittlich nur 2,2 Prozent Plus. „Natürlich gibt es einige hochbegabte Individuen, die den S&P über einen langen Zeitraum schlagen“, kommentierte Buffett. Aber bei Fonds mit hohen Gebühren seien es „üblicherweise die Manager, die überdimensionale Gewinne einstreifen, nicht die Kunden.“