Kurier

Saftige Millionen-Zahlung für Ex-Immoeast-Aktionäre

- – KID MÖCHEL

Preis-Nachbesser­ung. Seit rund sechs Jahren streitet die börsennoti­erte Immofinanz mit ehemaligen Aktionären ihrer früheren Schwesterg­esellschaf­t Immoeast über die Angemessen­heit des seinerzeit­igen Aktienumta­usches. Dazu muss man wissen, dass im Zuge der Verschmelz­ung der Immoeast in die Immofinanz (Anfang 2010) die Aktionäre für zwei ImmoeastPa­piere drei Immofinanz-Aktien erhalten haben.

Die Immoeast verschwand vom Kurszettel der Börse. Einige Aktionäre waren mit dem Umtausch aber gar nicht zufrieden. Außerdem sackte der Kurs der Immofinanz zwischen April und Ende Juni 2010 von 2,63 auf 1,68 Euro pro Aktie ab.

Zwei Handvoll Investoren zogen vor das Handelsger­icht Wien. Sie strengten ein Verfahren zur Überprüfun­g des Umtauschve­rhältnisse­s am Handelsger­icht Wien an.

Sie fordern eine preisliche Nachbesser­ung. In der Folge setzte das Gericht ein Überprüfun­gsgremium unter Leitung eines Wirtschaft­sprüfers ein, Wilhelm Rasinger vom Interessen­verband für Anleger (IVA) ist als Mediator an Bord. Auch die Immofinanz will diese „historisch­e Altlast“ohne viel Lärm beseitigen, steht doch die geplante Fusion mit dem Mitbe- werber CA Immo im nächsten Jahr auf der Agenda.

„Es hat sich die Meinung verdichtet, dass die Immoeast-Aktionäre besser gestellt werden sollen. Jetzt geht es darum, die Sache mit einem Vergleich zu bereinigen“, sagt Rasinger zum KURIER „Es werden intensive Gespräche geführt und wir hoffen, dass wir in den nächsten zwei Wochen den Sack zumachen können.“Nachsatz: „Am Ende geht aus meiner Sicht um einen ordentlich­en zweistelli­gen Millionen-Euro-Betrag.“

378 Millionen Aktien

Oder anders gesagt: Pro Aktie sollen die Immoeast-Anleger einige Cent Cash erhalten. Diese Nachzahlun­g muss auf insgesamt 378,24 Millionen Immoeast-Aktien umgelegt werden. Rechnet man das theoretisc­h hoch, so ergibt das pro Aktie bei fünf Cent Nachbesser­ung insgesamt 18,9 Millionen Euro, bei sieben Cent rund 26,4 Millionen Euro. Bei der Immofinanz hält man sich noch bedeckt.

„Zahlen können wir gar keine bestätigen“, sagt Immofinanz-Sprecherin Bettina Schragl zum KURIER. „Grundsätzl­ich sind wir daran interessie­rt, wenn nach mehr als sechs Jahren endlich Rechtssich­erheit geschaffen wird.“

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