Mediziner entzaubern das vermeintliche Wunderöl
Kokos. Einen Tag ohne Kokosöl könne sie sich nicht mehr vorstellen, sagte Miranda Kerr einmal – und das Topmodel ist nicht der einzige Fan des exotischen Öls. In den vergangenen Jahren wurde das weiße Fett, das bei einer Raumtemperatur von etwa 25 Grad flüssig wird, als vielseitige Wunderwaffe an- gepriesen: für strahlende Haut, glänzende Haare, für gesunde Zähne und ein starkes Herz. Vor allem der in Kokosöl enthaltenen Laurinsäure wurde immer wieder eine heilende Wirkung nachgesagt: Diese sei antibakteriell und erhöhe das gefäßschützende, „gute“HDLCholesterin im Blut.
Bessere Alternative
Amerikanische Kardiologen verpassen Kokos-Fans nun einen ordentlichen Dämpfer. In dem Bericht, der im Journal of the American College of Cardiology erschienen ist, stellten sie es sogar auf eine Stufe mit dem in Verruf geratenen Palmöl: Wegen seines extrem hohen Anteils an gesättigten Fettsäuren (90 Prozent), die auch in tierischen Produkten enthalten sind, sei die Verwendung von Kokosöl nicht empfehlenswert, fassen die Mediziner zusammen. Denn gesättigte Fette erhöhen das Cholesterin und schaden somit Herz und Gefäßen. Als Sieger des Fettvergleichs ging Olivenöl hervor: Es ist reich an einfach ungesättigten Fettsäuren, die Herzkreislauferkrankungen nachweislich vorbeugen. „Es gibt genügend wissenschaftliche Beweise, um die Verwendung von Olivenöl zu empfehlen“, schreiben die Mediziner in ihrem Bericht.