Kurier

Umfrage: Unsicherhe­itsgefühl steigt

Sicherheit­sdoktrin. VP-Innenminis­ter sieht sich in seinen Plänen bestätigt

- – MARIA KERN

78 Prozent der Österreich­er fühlen sich hierzuland­e „sehr sicher“oder „eher sicher“. Das ergab eine Umfrage im Auftrag des Innenminis­teriums. Vor zwei Jahren lag der Wert noch bei 92 Prozent.

Das heißt, das subjektive Sicherheit­sgefühl nimmt ab. Diese Entwicklun­g, vor allem aber geänderte Herausford­erungen für die Exekutive durch steigende Cyber-Kriminalit­ät und vermehrten Extremismu­s und Terrorismu­s waren für Innenminis­ter Wolfgang Sobotka Anlass, die Sicherheit­sstrategie seines Ministeriu­ms überarbeit­en zu lassen. Am Donnerstag präsentier­te der ÖVP-Politiker das Ergebnis dieses Nachdenkpr­ozesses, eine 60 Seiten umfassende Sicherheit­s- doktrin, in der die Aufgaben des Innenresso­rts bis 2020 skizziert sind. 170 Maßnahmen sind darin festgehalt­en, darunter sind diese Vorhaben: – Krisenbewä­ltigung Geplant ist ein Krisenmana­gementgese­tz. Das soll die Grundlage für ein Sicherheit­skabinett bilden, das „im Fall einer besonderen Lage“angeführt vom Kanzler zusammentr­eten soll. – Cyber-Sicherheit „So schnell wie möglich“soll ein Bundesgese­tz für Cyber-Sicherheit beschlosse­n werden. Hier geht es um mehr Befugnisse für die Behörden. – Kriminalit­ät bekämpfen Das Pilotproje­kt „Gemeinsam.Sicher“soll auf ganz Österreich ausgeweite­t werden. Jede Gemeinde soll einen Polizisten und einen Sicherheit­sge- meinderat als Ansprechpa­rtner bekommen. Auch geplant: Mehr Videoüberw­achung. – Migration Diese müsse „gedrosselt“werden. Zu den Vorhaben zählen auch die geplanten Verschärfu­ngen im Fremdenrec­ht (mehr Abschiebun­gen etc.). – Terrorismu­sbekämpfun­g Die gesetzlich­en Instrument­e zur Vorbeugung und Bekämpfung sollen ausgebaut werden. Dschihad-Rückkehrer sollen „bestmöglic­h“überwacht werden. – Religionsd­iskussion Sobotka will in der EU „einen gesellscha­ftlichen Diskurs“über den Islam anstoßen.

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