So soll der Standort auf Touren Engagement in Österreich. kommen
Der Start der Produktion des neuen 5er-BMW in Graz ist ein Beispiel dafür, dass der Standort Österreich gut im Rennen liegt. Mit Prämien und Förderungen soll er noch mehr Gas geben.
Seit Mitte dieser Woche wird der neue 5er-BMW auch bei Magna in Graz gefertigt. Das Stammwerk im deutschen Dingolfing ist am Ende seiner Kapazitäten angelangt, mehr als 350.000 Fahrzeuge sind dort nicht machbar. Daher wurde Magna mit der zusätzlichen Fertigung beauftragt. Wie viele weitere 5er in Graz von Band laufen sollen, bleibt ein Geheimnis. Es gibt aber laut BMW eine fixe Produktionsverteilung zwischen Dingolfing und Graz, wobei in Deutschland von der Limousine (ab 50.400 Euro, 190 PS) etwas mehr Stückzahlen produziert werden. Vom letzten 5er-Modell wurden 2,2 Millionen Stück verkauft.
Der neue 5er ist laut BMW „wahrscheinlich das wichtigste Automobil für den Wirtschaftsstandort Österreich“. Denn neben der Fertigung in Graz stammt auch der Antrieb aus Österreich, konkret aus dem Motorenwerk in Steyr. Dieses hat im Vorjahr erneut 1,26 Millionen Diesel- und Benzinmotoren für den weltweiten Einsatz hergestellt. Jeder zweite BMW fährt mit einem Motor aus Österreich.
Das Einkaufsvolumen der BMW Group in Österreich betrug alles in allem im Vorjahr 1,4 Milliarden Euro. Insgesamt hat BMW 119 Lieferanten aus Österreich, davon stehen drei Viertel in heimischem Besitz. Um welche Lieferanten es sich konkret handelt, wird nicht verraten. Es ist aber davon auszugehen, dass es sich dabei um bekannte Namen wie AVL, Miba, Pankl, Polytec, Bosch, voestalpine oder HTI handelt. In der Zuliefererliste schlägt zunehmend auch der Trend zur Vernetzung und Digitalisierung durch. So rüstet etwa T-Mobile jeden neue BMW in Europa mit einer österreichischen SIM-Karte aus
Mitarbeiter
Neben dem neuen Großauftrag von BMW wird bei Magna ab Herbst auch ein neues Modell für Jaguar Land Rover gefertigt. Für diese beiden Serien werden auch neue Mitarbeiter gesucht. Insgesamt sind in Österreichs Fahrzeugindustrie direkt rund 30.000 Menschen beschäftigt. Hinzu kommen noch Zehntausende Jobs bei Zulieferern.
Sehr viel Wachstum bei den Arbeitsplätzen dürfte aber nicht mehr zu erwarten sein. Grund ist die Elektromobilität. „Da Elektroantriebe aus deutlich weniger Bauteilen bestehen und einfacher zu montieren sind als Verbrennungsmotoren, wird dies auch deutliche Auswirkungen auf den Arbeitsplatz- bedarf haben“, heißt es in einer Studie des Beraters Deloitte. Selbst im positivsten Szenario gebe es bestenfalls eine Stagnation der Arbeitsplätze. Immerhin sagt die Studie für entwickelte Länder für das Jahr 2025 bei den Neuzulassungen einen Anteil von E-Autos von bis zu 40 Prozent voraus.
Hinzu kommt in Deutschland und Österreich das erneute Zittern um Arbeitsplätze bei Opel, nachdem die USMutter General Motors den deutschen Traditionshersteller an Peugeot Citroën veräußern möchte. Was dann mit dem Werk in Wien Aspern passiert, ist unklar.
Exporte
Die heimische Automobilindustrie exportiert wenig überraschend 90 Prozent der Produktion, zu zwei Dritteln nach Europa und hier überwiegend nach Deutschland. Der Rest geht vor allem in die Vereinigten Staaten.
Was zum Problem werden könnte. Denn mit Donald Trump an der Macht und seinem Hang zum Protektionismus sorgt er auch in der heimischen Autoindustrie für Unruhe. Andere Exportmärkte, vor allem in Asien, werden aber ohnehin schon längere Zeit forciert – unabhängig von möglichen Einfuhrzöllen in den USA.