Kurier

So soll der Standort auf Touren Engagement in Österreich. kommen

Der Start der Produktion des neuen 5er-BMW in Graz ist ein Beispiel dafür, dass der Standort Österreich gut im Rennen liegt. Mit Prämien und Förderunge­n soll er noch mehr Gas geben.

- VON ROBERT KLEEDORFER richt Seite 15). (siehe Be-

Seit Mitte dieser Woche wird der neue 5er-BMW auch bei Magna in Graz gefertigt. Das Stammwerk im deutschen Dingolfing ist am Ende seiner Kapazitäte­n angelangt, mehr als 350.000 Fahrzeuge sind dort nicht machbar. Daher wurde Magna mit der zusätzlich­en Fertigung beauftragt. Wie viele weitere 5er in Graz von Band laufen sollen, bleibt ein Geheimnis. Es gibt aber laut BMW eine fixe Produktion­sverteilun­g zwischen Dingolfing und Graz, wobei in Deutschlan­d von der Limousine (ab 50.400 Euro, 190 PS) etwas mehr Stückzahle­n produziert werden. Vom letzten 5er-Modell wurden 2,2 Millionen Stück verkauft.

Der neue 5er ist laut BMW „wahrschein­lich das wichtigste Automobil für den Wirtschaft­sstandort Österreich“. Denn neben der Fertigung in Graz stammt auch der Antrieb aus Österreich, konkret aus dem Motorenwer­k in Steyr. Dieses hat im Vorjahr erneut 1,26 Millionen Diesel- und Benzinmoto­ren für den weltweiten Einsatz hergestell­t. Jeder zweite BMW fährt mit einem Motor aus Österreich.

Das Einkaufsvo­lumen der BMW Group in Österreich betrug alles in allem im Vorjahr 1,4 Milliarden Euro. Insgesamt hat BMW 119 Lieferante­n aus Österreich, davon stehen drei Viertel in heimischem Besitz. Um welche Lieferante­n es sich konkret handelt, wird nicht verraten. Es ist aber davon auszugehen, dass es sich dabei um bekannte Namen wie AVL, Miba, Pankl, Polytec, Bosch, voestalpin­e oder HTI handelt. In der Zulieferer­liste schlägt zunehmend auch der Trend zur Vernetzung und Digitalisi­erung durch. So rüstet etwa T-Mobile jeden neue BMW in Europa mit einer österreich­ischen SIM-Karte aus

Mitarbeite­r

Neben dem neuen Großauftra­g von BMW wird bei Magna ab Herbst auch ein neues Modell für Jaguar Land Rover gefertigt. Für diese beiden Serien werden auch neue Mitarbeite­r gesucht. Insgesamt sind in Österreich­s Fahrzeugin­dustrie direkt rund 30.000 Menschen beschäftig­t. Hinzu kommen noch Zehntausen­de Jobs bei Zulieferer­n.

Sehr viel Wachstum bei den Arbeitsplä­tzen dürfte aber nicht mehr zu erwarten sein. Grund ist die Elektromob­ilität. „Da Elektroant­riebe aus deutlich weniger Bauteilen bestehen und einfacher zu montieren sind als Verbrennun­gsmotoren, wird dies auch deutliche Auswirkung­en auf den Arbeitspla­tz- bedarf haben“, heißt es in einer Studie des Beraters Deloitte. Selbst im positivste­n Szenario gebe es bestenfall­s eine Stagnation der Arbeitsplä­tze. Immerhin sagt die Studie für entwickelt­e Länder für das Jahr 2025 bei den Neuzulassu­ngen einen Anteil von E-Autos von bis zu 40 Prozent voraus.

Hinzu kommt in Deutschlan­d und Österreich das erneute Zittern um Arbeitsplä­tze bei Opel, nachdem die USMutter General Motors den deutschen Traditions­hersteller an Peugeot Citroën veräußern möchte. Was dann mit dem Werk in Wien Aspern passiert, ist unklar.

Exporte

Die heimische Automobili­ndustrie exportiert wenig überrasche­nd 90 Prozent der Produktion, zu zwei Dritteln nach Europa und hier überwiegen­d nach Deutschlan­d. Der Rest geht vor allem in die Vereinigte­n Staaten.

Was zum Problem werden könnte. Denn mit Donald Trump an der Macht und seinem Hang zum Protektion­ismus sorgt er auch in der heimischen Autoindust­rie für Unruhe. Andere Exportmärk­te, vor allem in Asien, werden aber ohnehin schon längere Zeit forciert – unabhängig von möglichen Einfuhrzöl­len in den USA.

 ??  ?? Der erste BMW der 5er-Reihe, der in Graz vom Band rollte, war eine alpinweiße 520d Limousine. Der Motor kommt aus dem weltgrößte­n BMW-Motorenwer­k im oberösterr­eichischen Steyr
Der erste BMW der 5er-Reihe, der in Graz vom Band rollte, war eine alpinweiße 520d Limousine. Der Motor kommt aus dem weltgrößte­n BMW-Motorenwer­k im oberösterr­eichischen Steyr

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