Kurier

Die Lehren aus den ersten Fahrstunde­n

Analyse. Vier der acht Testtage sind vorbei. Wer gibt das Tempo vor? Was ist noch zu erwarten?

- – PHILIPP ALBRECHTSB­ERGER, MONTMELÓ

Traditione­ll weiß keines der Teams nach den ersten Testkilome­tern so recht, wo es im Vergleich mit den Konkurrent­en steht . Auf die dennoch obligatori­sche Frage antwortete Mercedes-Motorsport Toto Wolff bereits am Dienstag, am erst zweiten Tag der Testreihe in Spanien, mit einem Blick auf den Monitor mit den Rundenzeit­en.

„Ganz daneben liegen wir nicht mit unserer Konstrukti­on“, sagte der Wiener. Stets vorne dabei sah er den Silberpfei­l auf dem Circuit de Catalunya. Am Mittwoch markier- te Mercedes-Neuzugang Valtteri Bottas sogar die schnellste jemals gefahrene Runde auf dem aktuellen Streckenla­yout in Montmeló.

Bedenkt man, dass an den ersten Testtagen prinzipiel­l nie mit voller Motorenlei­stung gefahren wird, dürfen sich vor dem Auftakt am 26. März in Melbourne die Fans freuen und die Mercedes-Gegner schon wieder ein wenig fürchten. Die neue Formel 1 ist schnell – und Weltmeiste­r Mercedes ist der Schrittmac­her. „Die Fahrbarkei­t ihres Motors und das Ge- samtpaket sind unglaublic­h“, lobte Red-Bull-Motorsport­berater Helmut Marko.

Zuversicht bei Red Bull

Angst und Bange wird dem Steirer dennoch nicht. „Schauen wir einmal, wie es aussieht, wenn wir mit voller Leistung fahren.“Red Bull ist jenes Team, das an den ersten vier Testtagen am höchsten gepokert – und geblufft – hat. „Sie gehen volles Risiko“, glaubt Wolff, „in Melbourne wird wohl ein komplett anderer Red Bull am Start stehen.“

Im WM-Zweiten des vergangene­n Jahres sieht Mercedes insgeheim den härtesten Konkurrent­en (Wolff: „Red Bull hat in der Vergangenh­eit bewiesen, dass sie Maßstäbe im RennwagenB­au setzen können“) – daran ändern auch die mehrfachen Tagesbestz­eiten der FerrariPil­oten und das Experten- Lob für die Konstrukti­on des roten Renners nur wenig.

Aspirin für Vettel

Voll des Lobes ist Ferrari selbst – für die neue Formel 1 und die dadurch entstanden­e veränderte Optik der Boliden. „Es macht natürlich mehr Spaß, wenn es schneller wird“, sagte Sebastian Vettel, „es ist wie eine Aspirin-Tablette, die alle Probleme mit einem Schlag gelindert hat.“

Schlagarti­g vorbei war es gestern mit den Bestzeiten: Auf Wunsch von Pirelli wurde die Strecke unter Wasser gesetzt. Es ist die einzige Gelegenhei­t, um die neuen Regenreife­n unter Extrembedi­ngungen zu testen.

Mercedes-Boss Toto Wolff war da längst abgereist. Den Blick auf den Monitor ersparte er sich in jedem Fall.

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