Kurier

Integratio­nsbotschaf­ter gab Frauen nicht die Hand

Skurril. Mutmaßlich­er Salafist „war kein Vorbild“

- – BERNHARD ICHNER

300 Integratio­nsbotschaf­ter sind für den Österreich­ischen Integratio­nsfonds (der Integratio­nsminister Sebastian Kurz untersteht) aktiv. Prominente wie David Alaba, Ivica Vastic oder Arabella Kiesbauer, aber auch Juristen, Polizisten und Vertreter anderer Berufsgrup­pen – allesamt mit Migrations­hintergrun­d. Ihre ehrenamtli­che Aufgabe ist es, in Schulen Vorurteile abzubauen und als Vorbilder zu agieren.

Handschlag verweigert

Bis vor Kurzem war auch ausgerechn­et jener Ex-SPÖJungfun­ktionär in dieser Funktion tätig, der als Generalsek­retär der salafistis­chen Gruppierun­g „Iman“für den Islam missionier­t. Wie berichtet, will die Wiener SPÖ den ägyptischs­tämmigen 27Jährigen deswegen zum freiwillig­en Parteiaust­ritt bewegen – oder ihn ausschließ­en.

Die FPÖ hatte nicht nur seine missionari­sche Tätigkeit für „Iman“aufgezeigt – die Gruppierun­g ist auch bereits im Visier des Verfassung­sschutzes –, sondern weist auch auf sein Engagement für das Integratio­nsminister­ium hin. Dort verzichtet man jedoch bereits seit November 2016 auf die „Unterstütz­ung“des Wieners.

Der Grund: „Er hat plötzlich begonnen, den Mitarbeite­rinnen nicht mehr die Hand zu geben“, erklärt Ministersp­recher Gerald Fleischman­n. „Er war kein Vorbild mehr. Darum wurde sein Engagement beendet.“

Keinen Wert auf die weitere Zusammenar­beit mit dem 27-Jährigen legte man auch bei den Wiener Volkshochs­chulen (VHS), wo er bis Juni 2016 als freier Dienstnehm­er in der Lernhilfe tätig war. Weil er unpünktlic­h war oder auch gar nicht zur Arbeit erschien und dann gegenüber dem Arbeitgebe­r ausfällig geworden sei, erteilte man ihm keine weiteren Aufträge mehr, sagt eine Sprecherin.

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