Vorerst kein Aufzug bei der Wotrubakirche
Liesing. Gemeinde setzte sich für barrierefreien Zugang ein, nun kam jedoch negativer Bescheid
„Jetzt müssen wir streiten gehen“, sagt Marika Püspök von der Kirchengemeinde der Wotrubakirche auf dem Liesinger Georgenberg. „Wir gehen zum Bundesverwaltungsgericht, denn wir geben nicht auf.“Der Grund für den Unmut: Die Mitglieder der Kirchengemeinde setzen sich seit Längerem für den Bau eines Aufzugs ein, der einen barrierefreien Zugang zur Kirche ermöglichen soll. Nun kam gestern, Donnerstag, ein negativer Bescheid vom Bun- desdenkmalamt. Unter anderem mit folgender Begründung: „Das Vorhaben in der vorliegenden Variante ist aus denkmalpflegerischer Sicht nicht vertretbar.“
Püspök und ihre Mitstreiter sehen das naturgemäß anders: „Derzeit ist der Zugang zur Kirche nur über 25 relativ hohe Stufen möglich“, beschreibt Püspök. „Für ältere Menschen kann das eine beträchtliche Hürde darstellen, einige können nicht einmal mehr am Gottesdienst teil- nehmen. Aber auch Eltern mit kleinen Kinder sind betroffen.“
„Fassade unverändert“
Darum trete man für den Bau eines Aufzugs ein: „Die Fassade der Kirche und auch das gesamte Ensemble blieben unverändert. Es würde sich um einen gläsernen Aufzugsturm an der Rückseite handeln.“Immerhin liege der Eingang der Kirche zwölf Meter über dem Straßenniveau. „Und nicht zuletzt ist ein bar- rierefreier Zugang zu öffentlichen Gebäuden mittlerweile gesetzlich vorgeschrieben“, betont Püspök.
Beim Bundesdenkmalamt hieß es, man wolle sich „keinesfalls gegen die barrierefreie Erschließung des Denkmals aussprechen“. Auch bei der Wotrubakirche sei eine „denkmalverträgliche Variante zur barrierefreien Erschließung denkbar“. Eine solche hätte man gemeinsam mit dem Bauwerbern auch zu erörtern ver- sucht – leider erfolglos. Daher habe man die eingereichte Planung abschlägig beurteilt. Püspök will jedoch nicht aufgeben: „Wir gehen nun zum Bundesverwaltungsgericht und werden gegen diesen negativen Bescheid klagen“, erklärt sie.