Über Papyri, den Rausch des Schreibens und 300 Jahre Freimaurer
Vorschau. Was im Prunksaal, im Papyrusmuseum in der Neuen Burg und im Literaturmuseum im Grillparzerhaus demnächst präsentiert wird
Anlass für die nächste Sonderausstellung im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek ist wieder ein rundes Jubiläum:
„300 Jahre Freimaurer: Das wahre Geheimnis“(23. Juni 2017 bis 7. Jänner 2018). Denn am 24. Juni 1717 wurde in London die erste Großloge gegründet.
Seither gilt 1717 als das offizielle Gründungsdatum der „modernen“Freimaurerei. Und seither feiern weltweit alle Freimaurer den 24. Juni (Johannistag) als ihren höchsten Feiertag.
In der Ausstellung am Josefsplatz geht es um die Geschichte und Gegenwart dieser Vereinigung und auch um ihre vermeintlichen Geheimnisse, um die Rituale, Symbole und Begriffe, die seit 300 Jahren Außenstehenden Rätsel aufgeben und die immer wieder aufs Neue faszinieren.
„Wege des Wissens“
Die Papyrussammlung der Österreichischen Nationalbibliothek ist eine der bedeutendsten Sammlungen ihrer Art weltweit.
Und die nächste Sonderschau im Papyrusmuseum heißt „Handschriften und Papyri: Wege des Wissens“(19. Mai 2017 bis 14. Jänner 2018). Sie wird von der Zeit erzählen, als – lange vor der Erfindung des Buchdrucks und des Internets – Papyri und Handschriften die Medien des Wissenstransfers waren.
Sie legen Zeugnis ab von den Bemühungen der Menschen um den Zugang zu Bildung, illustrieren aber auch die Verbreitung von Nachrichten und die oftmals weit gespannten Netzwerke der Kommunikation.
Rausch als Inspiration
Was macht das Schreiben zum rauschhaften Ereignis? Was sind die Stimulanzien, die Treibstoffe der Literatur?
Diesen Fragen wird die Ausstellung „Im Rausch des Schreibens: Von Musil bis Bachmann“(ab 28. April) im Literaturmuseum nachgehen. Dabei spürt man in der Johannesgasse 6 den Zuständen von Euphorie und Entrückung nach, die das Schreiben hervorrufen kann. Im Zentrum stehen auch jene literarischen Texte, die von Rausch und Genuss, von Trance, Ekstase und Körpergetriebenheit handeln.
Viele Substanzen beflügeln die Fantasie. Andererseits können Askese und Selbstdisziplin notwendige Voraussetzungen literarischer Arbeit sein.
Ingeborg Bachmann, Peter Handke, Mela Hartwig, Franz Kaf ka, Robert Musil, Adalbert Stifter u. a. werden auf diese Phänomene der Literaturgeschichte hin untersucht.