Kurier

Drozdas Berater folgt Roščić in die Staatsoper

Schiefe Optik. Schulz verlässt Minister-Kabinett

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nicht? Es müsse auch für persönlich­e Referenten von Ministern möglich sein, neue Herausford­erungen annehmen zu können. Und Schulz sei ein exzellente­r Kopf. Roščić sagt zum KURIER: „Schulz ist ein großer Kenner des Hauses. Ich halte ihn daher für sehr geeignet, das Vorbereitu­ngsbüro zu leiten.“

Allerdings hat dieser Jobwechsel auch einen unangenehm­en Beigeschma­ck.

Schulz war tatsächlic­h in die Burgtheate­r-Kalamitäte­n verwickelt. Die Opposition­sparteien wollten ihn daher zum kleinen Untersuchu­ngsausschu­ss über den Finanzskan­dal vorladen, doch die Regierungs­parteien verweigert­en ihre Zustimmung. Das bedauerte Beate Meinl-Reisinger von den Neos: „Schulz war – zusammen mit Sektionsch­ef Michael Franz – von Anfang an in die Evaluierun­g der Bundesthea­ter eingebunde­n. Wenn im Ministeriu­m jemand sicher Bescheid gewusst hat, dann die beiden.“

Für eine schiefe Optik sorgt zudem, dass Schulz seine Tätigkeit bereits am 1. April aufnehmen soll. Roščić sagt gegenüber dem KURIER, dass er das Jobangebot erst im Februar 2017 unterbreit­et hat. Böse Zungen behaupten, dass mit der Bestellung von Schulz bereits jetzt der Nachfolger von Thomas Platzer, Co-Geschäftsf­ührer der Staatsoper bis zum Herbst 2020, gefunden sei.

Und schließlic­h erinnert dieser Fall an die Vorgänge rund um die Ausglieder­ung der Bundesthea­ter im Jahr 1999. Damals wurde Thomas Drozda, Mitarbeite­r im Kabinett von Bundeskanz­ler tor Klima, nach einer Ausschreib­ung Co-Geschäftsf­ührer des Burgtheate­rs.

Parallelen gibt es auch zu einem Politikum: Pelinka, Pressespre­cher von Schmied und Kollege von Schulz, sollte mit 1. Jänner 2012 Büroleiter von Generaldir­ektor Alexander Wrabetz werden. Der mediale Aufschrei war groß. Zu groß.

thomas.trenkler@kurier.at

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