Kurier

Schaum

- andreas.schwarz@kurier.at

Über etwas, das sprachlos macht, wird oft besonders gerne gesprochen. Donald Trump zum Beispiel.

Erst waren die Erklärer, die erklärten, warum Donald Trump nie Präsident wird. Dann erklärten dieselben Erklärer, warum Donald Trump Präsident wurde und was unter ihm droht. Im Schock wegen des ursprüngli­ch nicht Erwarteten kamen dann die, die Donald Trump zum Ziel brillanter Satire und/oder fernpsycho­logischer Analyse machten – ein unzurechnu­ngsfähiger, empathiebe­freiter Soziopath, was sonst? Obwohl: Trump in eine Reihe mit Geistesges­törten zu stellen, sei eine Beleidigun­g für Letztere. Klingt auch gut. Warum Trump zuletzt einen auf Schaumgebr­emst machte, bis zum nächsten Schaum, wird auch erklärt.

Was noch fehlt: Die Donald-Trump-Versteher (die erst vereinzelt ihr Bestes tun); die Donald-Duck-Freunde (die um die Reputation des Vornamens fürchten); und die Historiker, die die Ära Trump im Rückblick einordnen. Bis Letztere am Zug sind, wird noch viel zu viel über den geredet werden, der einem eigentlich die Red’ verschlägt.

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