Systematisch zufriedengestellt
David Alaba. Der Bayern-Star kam von links – ob das künftig so bleibt, ist allerdings fraglich
Es war schon weit nach 23 Uhr. David Alaba gehörte zur Nachhut, die sich den neugierigen Journalisten widmete. Und man merkte ihm – dem Großmeister der Verbindlichkeit – doch an, dass ihm die Fragen um seine neue Rolle nicht so richtig behagten.
Es ging weniger um den Job des Kapitäns („Ich bin auch ohne Schleife ein Führungsspieler“), sondern um seinen erst zweiten Teamauftritt auf der linken Seite.
Zur Erinnerung: Im Oktober 2009 hatte der erst 24Jährige sein Teamdebüt gefeiert. Didi Constantini, der damalige Teamchef, hatte ihn in Frankreich für Christian Fuchs eingewechselt. Also für den etatmäßigen Linksverteidiger.
Etwas mehr als ein Jahr später feierte er sein Debüt in der Startformation – im Mittelfeld, wo er in den Nachwuchsauswahlen gespielt hatte. Am vergangenen Freitag gegen Moldau erstmals auf der linken Seite.
Harmonisches Duo
Es wird zwar keine Dauerlösung werden, aber ein gelungenes Experiment war es allemal. „Wir verstehen uns sehr gut“, sagt Alaba zum hervorragenden Zusammenspiel mit Marko Arnautovic. Bei den Bayern ist er fast immer Linksverteidiger, hat dort seine besten Partien geliefert, meist im Verein mit Ribery.
Gegen Moldau stand er wieder links, aber weiter vorne positioniert. Dafür musste Teamchef Koller Überzeugungsarbeit leisten. Der überzeugte Alaba: „Er hat den Gegner gut analysiert, wuss- te dass die Räume auf der Seite waren.“
Aber ein konstantes Konzept für die Zukunft?
„Ob das jetzt gegen jeden Gegner sein wird, weiß ich nicht.“Festlegen wollte sich dazu auch der Teamchef nicht. Es sei situationsbedingt gewesen und bedeute keinesfalls eine generelle Umstellung. Im Hinterkopf hat die 4-2-3-1-Variante, die nur bei der EM gegen die Isländer (1:2) über Bord geworfen wurde, weiter einen festen Platz.
Sicherheit
Die Idee, ein neues System zu bringen, existierte schon länger. Moldau war von seiner limitierten Spielstärke auch geeignet, den Probe- lauf zu starten. Koller: „Es ist wichtig zu sehen, dass die Spieler nicht verunsichert sind, wenn man etwas Neues macht.“
Durch die Bank zeigten sich die Spieler von der taktischen Änderung und deren Umsetzung überzeugt. Jedenfalls wurde nur eine klare Chance der Moldauer während der gesamten Spielzeit zugelassen, was allerdings an der mangelnden offensiven Qualität des Gegners lag.
„Alles lief noch nicht am Schnürchen, was nach der kurzen Zeit, die wir für das Einstudieren hatten, keine große Überraschung ist“, meinte Zlatko Junuzovic.
Abwarten, welche Richtung am Dienstag gegen Finnland eingeschlagen wird.