Heumarkt: Zwei Bezirke, zwei grüne Meinungen
Neuer Antrag. Der Zwist der Wiener Grünen beim Thema Heumarkt spitzt sich weiter zu. Die Grünen der Inneren Stadt werden in der heutigen Bezirksvertretungssitzung einen Antrag mitbeschließen, der sich gegen die Stadtregierung richtet. Konkret wird die rot-grüne Koalition von allen Bezirksräten außer den roten dazu aufgefordert, die Planungen zum Heumarkt-Projekt offenzulegen, die Vertreter des ersten Bezirks in alle weiteren Schritte einzubeziehen und den Welterbestatus zu erhalten.
Derzeit fühlen sich die Vertreter des ersten Bezirks in puncto Heumarkt übergegangen. Weil sich das Projekt auf Grund und Boden des dritten Bezirks befindet, werden sie in keine Gespräche miteinbezogen. Dabei sei man sehr wohl betroffen.
Urabstimmung läuft
Mit dem Antragsunterstützung stellt sich der grüne City-Klubobmann Alexander Hirschenhauser einmal mehr gegen die Meinung seiner Kollegen aus dem Rathaus. Wie berichtet, läuft seit Montag eine Urabstimmung unter den Wiener Grünen zum Thema Heumarkt. Hirschenhauser war bei der Einbringung des Abstimmungsantrags federführend. Hat er kein Problem damit, sich gegen die Mutterpartei auf Gemeinde- ebene zu stellen? „Wir sind keine Parteisoldaten. Die Sache ist in dem Fall wichtiger als die Farbe.“
Interessanterweise haben die Landstraßer Grünen nichts gegen die derzeitige Variante samt Turm einzuwenden. Ulrike Pilgram, Klubobfrau der Grünen Landstraße, erläutert: „Vor der Nachdenkpause waren wir skeptisch. Aber durch die Änderungen, etwa den niedrige- ren Turm, eine breitere Durchwegung und die öffentliche Terrasse hat sich unsere Meinung geändert.“Der Urabstimmung stehe sie positiv gegenüber. Eine kleine Kritik in Richtung der Initiatoren kann sie sich nicht verkneifen: „Wenn die Urabstimmung negativ ausfällt, wird die Arbeit der Stadtregierung negativ beeinflusst. Das finde ich weniger positiv.“