Kurier

Ohne Musik und Hunde geht es gar nicht

Luca Pisaroni. Der Bassbarito­n singt mit Schwiegerv­ater Thomas Hampson im Wiener Konzerthau­s

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„No tenors allowed“heißt es heute, Montag, im Wiener Konzerthau­s. Tenöre sind also nicht erlaubt, wenn Luca Pisaroni und Thomas Hampson im Rahmen von „Great Voices“zu einer Reise in die tieferen Gefilde der menschlich­en Stimme bitten.

Es ist nicht der erste gemeinsame Auftritt des italienisc­hen Bassbarito­ns Pisaroni mit seinem berühmten Schwiegerv­ater Thomas Hampson. „Ich finde, wenn man zwei Sänger in der Familie hat, sollte man das auch künstleris­ch nützen“, lacht Pisaroni im Gespräch mit dem KURIER. Der leidenscha­ftliche Wahlwiener („Die schönste Stadt der Welt“) weiter: „Die Idee zu ,No tenors allowed’ kam uns, weil Thomas so etwas Ähnliches vor Jahren schon mit dem wunderbare­n Samuel Ramey gemacht hat. Sam ist jetzt 75, singt nicht mehr. Also darf jetzt ich mit 41 Jahren ran.“

Lieber langsam

Was auf dem Programm steht? „Alles, was eben für Baritone und Bassbarito­ne geeignet ist. Wir werden etwa auch das Duett aus Verdis ,Don Carlo’ singen. Etwas, das ich in der Oper nicht machen würde“, so der bei Mozart, im französisc­hen und im Belcanto-Fach erfolgreic­he Künstler. „Verdi ist für meine Stimme noch zu schwer. Da möchte ich mich ganz langsam herantaste­n.“Denn: „Sich die Stimme mit falschen Rollen zu ruinieren – das geht ganz schnell und ist dann irreparabe­l. Lieber eine Karriere langsam auf bauen und dafür lange im Geschäft bleiben.“

Pisaroni, der an allen großen Opernhäuse­rn und bei allen bedeutende­n Festivals der Welt auftritt, über die Auswahl seiner Partien: „Zuerst muss mir eine Rolle vokal liegen, dann sollte mir die jeweilige Figur aber auch noch irgendetwa­s sagen. Nur seelenlos ein Programm nach Vorschrift abspulen, das ist nicht meine Welt“. Er singe auch sehr gern böse Charaktere, „weil sie spannender sind“.

Ganz in seiner Welt ist Pisaroni dafür, wenn er mit seiner Frau Catherine und seiner Familie zusammen ist. „Ich habe das große Glück, eine Frau zu haben, die mich fast überallhin begleitet. Catherine kennt das Sängerlebe­n ja sehr gut von ihrem Vater.“

Zur Familie gehören aber auch noch zwei Vierbeiner: Lenny und Tristan. Auf seiner Homepage do- kumentiert Pisaroni diese „Dogs on the road“ausführlic­h. „Früher hatte ich Angst vor Hunden und habe sogar die Straßensei­te gewechselt. Heute kann ich mir ein Leben ohne die Hunde nicht mehr vorstellen. Ich bin sozusagen auf den Hund gekommen.“

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