Spießrutenlauf in
Neue Serie. Der ORF präsentierte auf der Diagonale mit Marie Kreutzers „Die Notlüge“sein neues Sendeformat „Stadtkomödie“. Mit Josef Hader in der Hauptrolle.
Traditionellerweise zeigt der
ORF im Rahmen der Diagonale eine neue Folge aus der Fernsehfilmreihe „Landkrimi“– doch heuer gab es stattdessen „Die Notlüge“: Marie Kreutzers TV-SpielfilmDebüt eröffnet die neue ORFReihe „Stadtkomödie“und feierte in Graz seine Uraufführung.
Unter dem freundlichen Gelächter des Premierenpublikums erzählte Kreutzer die Turbulenzen einer Patchwork-Familie: Weil die Oma Geburtstag hat, tritt der in Wien lebende Sohn Hubert seinen Besuch in Graz an. Im Schlepptau hat er: seine ExEhefrau, die mittlerweile von ihrem neuen Freund hochschwanger ist; den neuen Freund der Ex-Frau; seine eigene neue Freundin; und mehrere Kinder aus erster und zweiter Ehe. Was niemand weiß, außer ihm selbst: Oma ist in die neue Familienkonstellation keineswegs eingeweiht. Als sie die schwangere (Ex-)schwiegertochter erblickt, glaubt sie sofort an die Ankunft ihres neuen Enkels. Und der eigene Sohn ist zu feig, die Wahrheit zu sagen. Alle machen (zähneknirschend) mit – und verwandeln das Familienessen in einen Spießrutenlauf.
Einraum-Komödie
Josef Hader als wahrheitsschwacher Sohn Hubert setzt seinen bewährten Käutzchen-Blick des überforderten Mannes auf und erinnert als sympathischer Heiratsschwindler ein bisschen an seine Rolle in „Wilde Maus“. Pia Hierzegger, die übrigens auch das Drehbuch geschrieben hat, greift als seine verleugnete Freundin Patricia abwechselnd zum Rotweinglas oder zur Zigarette. Auch der Rest des formidablen Ensembles spielt mit Feuereifer – darunter Christine Ostermayer als robuste Oma, Regina Fritsch als vorgeblich alleinstehende Verwandte und