Nur die Impfung kann Kaninchen retten
Chinaseuche. Bei einer Infektion mit dem Virus sterben 80 bis 100 Prozent der ungeschützten Tiere
Feldhasen und Wildkaninchen leben gefährlich. Überall, wo sie über weite Fluren hoppeln, trittauchdieRabbit Haemorrhagic Disease auf. DiesogenannteChinaseuche kann ebenso die süßen Fellknäuel daheim treffen.
„Die Hämorrhagische Kaninchenkrankheitkommtbei einzelnen Haustieren nicht allzu oft vor. Wenn die SeucheaberFußfasst, sterben80 bis 100 Prozent der Patienten“, sagt KURIER-Tiercoach Katharina Reitl. Der Zoodoc aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn erklärt, wie das gefährliche Virus übertragen wird und welchen Schutz es für Kaninchen gibt.
RHD-Virus 1 wurde erstmalsinChinabestimmt. Mittlerweile hat auch RHD-Virus 2 Österreich erreicht. „Die Übertragung erfolgt meist von Tier zu Tier“, sagt Reitl. Eingeschleppt werden die Viren vermutlich am häufigsten durch Grünfutter, seltener infizieren Stechmücken, Fliegen oder gar Flöhe die Hasenartigen. Theoretisch können auch Menschen den extrem resistenten Erreger überKleidungundSchuhean die Haustiere weiter geben.
„Je höher der Infektionsdruck ist, desto eher kommt es zur Erkrankung“, sagt der Zoodoc. Besonder anfällig für RHD-1 sind Jungtiere ab dreiMonate. RHD-2dagegen trifft auch noch die jüngeren Tiere. In großen Gruppen und Zuchten kann sich die Seuche rasch ausbreiten. Die Ansteckungszeit beträgt ein bis drei Tage. In vielen Fällen sterben die Kaninchen, bevor die Symptome wie schnelle Atmung, Appetitlosigkeit und Teilnahmslosigkeit zu Tage treten. Wenn der Pflegling hoch fiebert, und Blut aus seiner Nase rinnt, sollte der Tierarzt den Patienten so schnell wie möglich von dem Leid erlösen. Therapie gibt es nicht.
Nur Vorbeugen hilft: Haustiere ab der vierten Lebenswoche können mittlerweilegegenbeideRHD-Viren geimpft werden. Einen Kombinationsimpfstoff gibt es allerdings (noch) nicht. Laborstudienbelegenaber, dassdie herkömmlichen Seren gegen RHD-1 auch einen teilweisen SchutzvorRHD-2bieten. KURIER-Tiercoach Reitl erklärt: „Die Kaninchen erkranken, scheiden den Virus aus, aber es kommt nur zu einem milden, nicht tödlichen Verlauf. Aus diesen Gründen empfeh- len wir derzeit auf alle Fälle den aufrechten Impfschutz gegenRHD-1weiteraufzufrischen.“Nach der Grundimmunisierung braucht es jährlich Auffrischungen. Nebenwirkungensinddankdermodernen Medikamente selten. Der Stich kann Leben retten.