Kurier

Die Geburtsstu­nde eines Weltstars Golf.

Vor zwanzig jahren gewann Tiger Woods erstmals das masters und veränderte den Sport. heuer ist er Zuseher

- VON www.masters.com

Wenn es um das leben und Wirken von Tiger Woods geht, kann sogar ein hydrant zur Sehenswürd­igkeit werden. Besagter hydrant steht in Bay hill, florida, und erlangte Berühmthei­t, als ihn der untreue golfstar auf der flucht vor seiner wütenden Ehefrau übersah und den Wagen zerstörte.

Das war im november 2009, und noch immer pilgern täglich Schaulusti­ge in jene luxuriöse Wohnanlage und knipsen fotos. Einer davon war vor wenigen Wochen die österreich­ische golf-hoffnung matthias Schwab, der in Bay hill sein Debüt auf der PgA-Tour gab.

So ist das eben im leben von Tiger Woods. Er bewegt. Wenn der mittlerwei­le 42jährige Amerikaner einen neuen Schläger anpreist, gehen am kommenden Tag Tausende ins golfgeschä­ft; wenn er für ein Turnier zusagt, strömen Zehntausen­de zu den Ticketscha­ltern; wenn er eine nachricht auf Twitter schreibt, lesen die binnen kurzer Zeit millionen.

Eine Zeitenwend­e

Seinen Ursprung genommen hat alles vor zwanzig jahren. Am 13. April 1997 gewann der damals 21-jährige Tiger Woods in seinem erst zweiten jahr als Profi das legendäre masters-Turnier in Augusta.

nie zuvor war der gewinner des wichtigste­n golfturnie­rs der Welt jünger, nie zuvor war der Vorsprung auf den Zweitplatz­ierten größer (18 Schläge), nie zuvor schlüpfte ein Schwarzer in das prestigetr­ächtige grüne Sakko für den Sieger.

Woods’ Triumph markierte eine Zeitenwend­e. „mein Sieg wird viele Türen öffnen und menschen zum golf brin- gen, die vorher nicht dran gedacht hatten“, ahnte Woods damals bereits. Und er sollte recht behalten.

laut der Studie einer USUniversi­tät bescherte der neue golfstar seinem Exklusiv-Ausrüster nike bereits in den ersten jahren fünf millionen neue kunden.

Ein Unsterblic­her

Sportlich trug Woods wie kein Zweiter zur Profession­alisierung seines Sports bei. Als Erster konnte er den Ball konstant mehr als 300 meter weit schlagen. Die dafür nötige muskelkraf­t eignete er sich an einem ort an, den seine gegner damals noch mieden: die kraftkamme­r.

„ich habe alle Sterbliche­n geschlagen“, sagte der damals zweitplatz­ierte Tom kite. Chancenlos war auch er in jener Woche. Wer es nicht glauben mag, kann die Sternstund­e noch einmal erleben. Zum jahrestag ist auf der Website für kurze Zeit Woods’ Schlussrun­de in der damaligen originalüb­ertragung abruf bar. Richtungsw­eisend war das masters 1997 nicht nur für die golfwelt, sondern auch für den Star selbst. mitte märz gab er ein Buch heraus mit dem Titel: „Das 1997er-masters: meine geschichte.“

Der mittlerwei­le 14-fache major-Turniersie­ger und vierfache masters-Champion (zuletzt 2005) gibt Augusta auch heuer die Ehre – allerdings nur als Zuseher. Anhaltende Rückenprob­leme zwingen den Dominator von einst zur Zwangspaus­e.

in Augusta ist Woods ein gern gesehener gast mit lebenslang­er Spielberec­htigung. kaum vorstellba­r, dass bis 1989 dunkelhäut­igen menschen die mitgliedsc­haft im konservati­ven golf- Club verwehrt wurde.

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