Royals sollen Brexit-Ärger weglächeln
Charme-Offensive. Prinz Charles und Camilla reisen auf Anfrage des Foreign Office, des britischen Außenministeriums. So wie Kate und William kürzlich in Paris für gute Stimmung sorgten, kommen auch der Thronfolger und seine Frau nicht nur aus Liebe zu den Lipizzanern. Das Timing rund um die Auslösung des Artikel 50 zur Trennung von der Europäischen Union ist gewollt, denn die Briten kennen die „Soft Power“der Royals für ihr Land. Sir Alan Duncan, Staatssekretär im britischen Außenamt, sagt, die Windsors seien „rund um die Welt die beste Werbung für das Vereinigte Königreich“.
Nicht ohne Zynismus schreiben daher nun genau dieselben britischen Zeitungen, die täglich Stimmung gegen den Kontinent machen, von einer „CharmeOffensive“zwecks Glättung der rund um den Brexit entstandenen Wogen. In einem Statement erklärt Clarence House, die Residenz, der Prinz of Wales werde bei seiner Reise die bestehenden sozialen und militärischen Verbindungen mit Europa, sowie das gemeinsame Vorgehen gegen den Menschenhandel thematisieren.
Im Vergleich zu seiner bald 91-jährigen Mutter Elisabeth II., die sich aus gesundheitlichen Gründen zunehmend von der Repräsentation zurückzieht, zeigt Charles immer wieder politisches Profil. Eine persönliche Stellungnahme zum Thema Brexit hat Charles bisher tunlichst vermieden. Immerhin soll er sich aber während eines Empfang beim Erzbischof von Canterbury beschwert haben, dass die „Besessenheit vom Brexit“alle anderen Themen verdränge.