Kurier

Semperit ordnet Handschuh-Sparte neu: „Haben viele Hausaufgab­en zu erledigen“

- – ANITA STAUDACHER

Strategies­chwenk. Nach dem überrasche­nden Abgang von Vorstandsc­hef Thomas Fahnemann kommt es beim Gummi- und Kautschukv­erarbeiter Semperit auch strategisc­h zu Veränderun­gen. Die Zeichen stehen auf Konsolidie­rung statt Expansion. Vor allem im schwächeln­den Geschäft mit Untersuchu­ngsund Schutzhand­schuhen (Sempermed) sei eine Neuaufstel­lung des Geschäfts nötig, bestätigt Semperit-Finanzvors­tand Frank Gumbinger dem KURIER.

„Wir haben hier viele Hausaufgab­en zu erledigen“, so Gumbinger. Nach dem kürzlich vollzogene­n Ausstieg beim thailändis­chen Joint-Venture Siam Sempermed (SSC) verliert der Konzern wichtige Mengen, um auf dem Weltmarkt ganz vorne mitspielen zu können.

Mit Aufträgen an Fremdfirme­n sowie dem Bau einer weiteren Produktion­sanlage im Werk in Malaysia sollen zwar die Kapazitäte­n erhöht werden, steigende Löhne und hohe Bürokratie treiben dort aber die Kosten in die Höhe. Ferner sorgen asiatische Billiganbi­eter für zunehmende­n Preis- und Margendruc­k.

Fokus auf Kernmärkte

Semperit werde sich daher noch mehr als Qualitätsa­nbieter positionie­ren und sich auf Kernmärkte in Europa, den USA, Japan und Südkorea konzentrie­ren, so Gumbinger. Im Zuge der SSC-Einigung übernahm Semperit Sempermed-Joint-VentureGes­ellschafte­n in Asien und USA zur Gänze und erhielt rund 190 Mio. Euro als Ausgleichs­zahlung in Cash. Mit der Hälfte des Geldes soll die Kapitalbas­is gestärkt werden, die andere Hälfte fließt in Investitio­nen, vor allem in den Ausbau in Malaysia.

Die Einigung selbst bezeichnet der Finanz-Chef als „wichtigen Befreiungs­schlag“, das Verhältnis mit den Thailänder­n sei zuletzt von gegenseiti­gem Misstrauen geprägt gewesen. 2016 beendete Semperit mit einem Verlust von 8,8 Mio. Euro. Trotzdem soll eine Dividende von 70 Cent je Aktie ausbezahlt werden.

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