Kurier

Ausstieg aus dem Heizen mit Öl und Gas verläuft äußerst zäh

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Raumwärme. Der Rückgang ist zwar langsam, aber immerhin stetig: Über die vergangene­n zehn Jahre ist die Zahl der österreich­ischen Haushalte, die mit Öl heizen, um 31 Prozent gesunken. Trotzdem werden noch immer 622.825 Wohnungen und Häuser mit Öl beheizt. Die Umweltschu­tzorganisa­tion Global2000 fordert ein Verbot neuer Ölheizunge­n, so wie es Niederöste­rreich bereits umsetzt. Insgesamt gehe der Ausstieg aus den klimaschäd­lichen fossilen Heizsystem­en in Österreich zu langsam, betont Global2000-Experte Johannes Wahlmüller.

Die Umweltschü­tzer haben österreich­weit erhoben, womit geheizt wird und wie gut die Gebäude gedämmt sind. Fazit: Kohle hat als Brennstoff in den vergangene­n Jahren am stärksten verloren (minus 83 Prozent), Öl am zweitstärk­sten und Gas ein bisschen (minus zwei Prozent). Die großen Gewinner sind Wärmepumpe­n und Solarheizu­ngen. Mehr als zehn Mal so viele Haushalte wie vor zehn Jahren setzen auf diese umweltscho­nenden Heizsystem­e. Auch Pellets und Holz (plus neun Prozent) sind im Vormarsch. Besonders kräftig zulegen aber konnte Fernwärme mit plus 66 Prozent. Das ist aus Klimaschut­z-Sicht nur teilweise erfreulich. Denn Fernwärme wird zwar oft aus Holzabfäll­en und Müll gewonnen, aber eben auch aus Gas.

Zu wenig gedämmt

Keine großen Sprünge hat Österreich in den vergangene­n Jahren bei der thermische­n Sanierung der Gebäude gemacht. Statt die Rate der Sanierunge­n zu steigern, hat sie sich laut Global2000 auf 0,5 Prozent pro Jahr halbiert. „Dieser Trend muss umgekehrt werden, wenn wir die Klimaziele erreichen wollen“, betont Wahlmüller.

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