„Prävention schon im Kindergarten“
Interview. Eine Gesetzesänderung ist für den Experten nur ein Anfang
Harald Frohnwieser gründete 2011 alko- Der Journalist ist selbst Betroffener und möchte Aufklärung. KURIER: Halten Sie ein Alkoholverbot bis 18 für sinnvoll? Harald Frohnwieser: Es wäre jedenfalls ein wichtiges Signal und rückt dieses Thema wieder mehr ins Licht. Dass es viel verändern wird, bezweifle ich allerdings. Jugendliche werden immer einen Weg finden, um sich Alkohol zu besorgen. Man kann nicht von jeder Kassiererin erwarten, dass sie alle Ausweise immer auf die Echtheit kontrolliert. Und selbst wenn, dann kauft eben jemand, der schon 18 Jahre alt ist, die Getränke und nimmt sie mit auf die Party. Was für Maßnahmen würden Sie für sinnvoll halten, um den Alkoholkonsum von Jugendlichen zu reglementieren?
Ich bin prinzipiell nicht für strikte Verbote. Im schlimmsten Fall macht es den Alkohol für Jugendliche nur noch verlockender, weil es eben verboten ist. Wichtig wäre, die Präventionsarbeit drastisch zu verstärken. Was genau wäre Ihrer Meinung nach in Sachen Prävention zu verbessern?
Es muss offener mit dem Thema umgegangen werden. In der Schweiz gibt es schon in Kindergärten regelmäßig Besuche von Experten, bei denen die Kleinsten an das Thema Sucht herangeführt werden. In Österreich gibt es solche Modelle in Schulen zwar, sie müssten aber intensiver praktiziert werden. Es reicht nicht, wenn die Kinder einmal im Jahr mit einem Experten sprechen.