Kurier

Mordverdäc­htiger ist erneut frei

Tirol. Für das Gericht war der Tatverdach­t gegen den Schwiegerv­ater von Jeniffer V. nicht dringend

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Bereits bevor die Leiche von Jennifer V. am Samstag im Inn bei Kirchbichl gefunden wurde, stand ihr Schwiegerv­ater im Visier der Ermittler. 15 Tage saß der Mann unter Mordverdac­ht in Untersuchu­ngshaft, ehe er am Montag vergangene­r Woche frei kam. Kaum waren die sterbliche­n Überreste der jungen Mutter gefunden, klickten erneut die Handschell­en.

Die Staatsanwa­ltschaft beantragte wiederum U-Haft, blitzte aber am Dienstag bei der Haftprüfun­g am Innsbrucke­r Landesgeri­cht ab. Der Tatverdach­t gegen den Mann sei nicht als dringend beurteilt worden, erklärte Hansjörg Mayr, Sprecher der Staatsanwa­ltschaft. Dies hänge damit zusammen, dass die Todesursac­he nicht mehr festgestel­lt habe werden können. Es gebe „keine klaren Hinweise auf Fremdversc­hulden“.

Eine Woche zuvor hatte der Haftrichte­r zwar belastende Indizien gegen den Mann und auch einen Tatverdach­t gesehen – aber eben- falls keinen dringenden. Das war aber auch dem Fehlen einer Leiche geschuldet, die inzwischen aufgetauch­t ist.

„Für die Familie der Frau sind das brutale Wechselbäd­er der Gefühle“, sagt deren Anwalt Werner Tomanek. Die Angehörige­n der 26-Jährigen seien überzeugt von der Schuld des Schwiegerv­aters, für den die Unschuldsv­ermutung gilt.

Sorge um Kinder

Die in München lebenden Verwandten von Jennifer V. wolle einerseits Gewissheit über den Verlauf der Ermittlung­en haben, gleichzeit­ig aber auch das Sorgerecht für die zwei Kinder erstreiten. „Sie haben ein gewisses Unbehagen mit der möglichen Rolle des Kindsvater­s. Sie können sich nicht vorstellen, dass er nichts wusste“, erklärt Tomanek. Auch der Mann von Jen- nifer V. wurde anfänglich vorübergeh­end festgenomm­en. Auch für ihn gilt die Unschuldsv­ermutung.

„Die Todesursac­he bleibt offen“, sagt Mayr nach Abschluss der gerichtsme­dizinische­n Untersuchu­ngen. „Es ist wahrschein­lich, dass die Frau ertrunken ist. Wir haben nach wie vor den Verdacht, dass jemand schuld an ihrem Tod ist“, sagt der Sprecher der Staatsanwa­ltschaft.

Die 26-Jährige war am 2. Februar nicht mehr nach Hause gekommen. Der Verdächtig­e räumt ein, dass er sie von der Arbeit abgeholt hat. Danach sei sie in ein anderes Auto eingestieg­en.

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