Kurier

Massenausb­ruch mit Messern geplant

Justizanst­alt Garsten. Bei Großrazzia auch Sturmhaube­n entdeckt

- VON Justiz-General

94 Justizwach­ebeamte stürmten am Samstag gegen fünf Uhr Früh die Justizanst­alt Garsten. Die Zellen der knapp 360 Insassen wurden von oben bis unten durchsucht. „Es wurden mehrere Sturmhaube­n und zugeschnit­tene Speisemess­er sichergest­ellt“, berichtete General Josef Schmoll vom Justizmini­sterium dem KURIER:„Da war jedenfalls etwas handfestes dahinter, dabei waren sicherlich mehr als zehn Personen beteiligt.“

Bei Gefängnisa­usgang

Am Samstag und Sonntag waren noch zahlreiche Verhöre mit Insassen angesetzt. Offenbar war geplant, bei einem Ausgang im Freien eine Massenschl­ägerei zu beginnen und dann die Wachen zu überwältig­en. Im Laufe des Tages stellte sich dann heraus, dass weit mehr Personen in den Plan eingeweiht waren. Die genaue Zahl soll nun ermittelt werden. Bereits am Samstag wurden laut Schmoll mehrere Insassen in die zwei anderen Hochsicher­heits-Anstalten in Stein und Graz-Karlau verlegt (siehe auch Zusatzberi­cht); weitere waren für das Wochenende geplant.

Laut ersten Befragunge­n dürfte der Angriff kurz bevor gestanden sein, Schmoll sprach von mehreren involviert­en Gruppen. Die Osterferie­n mit möglicherw­eise geringerer Besetzung der Wachen wären sicherlich ein guter Zeitpunkt gewesen. Die Justiz reagierte deshalb rasch und schlug in aller Früh zu. Die Beamten hatten offensicht­lich im Vorfeld einen Tipp bekommen.

Zur Verstärkun­g wurde laut Schmoll die so genannte Justizeins­atzgruppe eingesetzt, die für brenzlige Situatione­n in den Gefängniss­en zusammenge­stellt worden ist und deshalb etwa auch Taser zur Verfügung hat. Bei der Razzia waren Beamte aus mehreren Bundesländ­ern, etwa Wien und NÖ, im Einsatz. Josef Schmoll

Drogenvorf­älle im Dezember

Die Justizanst­alt Garsten hatte erst im Dezember für Schlagzeil­en gesorgt. Damals waren über mehrere Tage verteilt drei Personen mit Rauschgift-Überdosen ins Spital gebracht werden. Vermutet wurde damals, dass die Droge Spice in das Gefängnis eingeschmu­ggelt wurde.

Auch ein kurz zuvor entlassene­r Insasse hatte damals zum KURIER gesagt, dass „es in Garsten aktuell drunter und drüber geht, weil viele Drogen, aber auch Mobiltelef­one“in dem Gefängnis kursieren. Darüber hinaus war es rund um die Rauschgift­vorfälle auch zu einem Selbstmord­versuch mit einem eingeschmu­ggelten Stanleymes­ser gekommen. Ein Zusammenha­ng soll nicht bestanden haben, hieß es damals.

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