Treff-Ass und Herzbube auf Schalke
Deutschland. Burgstaller erzielt zwei Tore, Stöger verliert sein Rekordspiel, und die Bayern dominieren Dortmund
Dafür, dass beide Vereine ihren Fokus eigentlich bereits auf dem Champions-League-Viertelfinale haben, entwickelte sich das Duell zwischen Bayern München und Borussia Dortmund zu einer erstaunlich sehenswerten Partie mit zahlreichen Hinguckern.
Am Ende war der Auftritt der Bayern in diesem Schlagerspiel eine Machtdemonstration (4:1), und so nebenbei der Beweis, dass der Rekordmeister heuer in der entscheidenden Phase der Saison wohl besser in Form ist als in den vergangenen Jahren unter Pep Guardiola.
Nach vier Minuten führten die Bayern dank Ribery 1:0, nach zehn Minuten stand’s bereits 2:0 (Lewandowski), ehe Dortmund durch Guerreiro (20.) der Anschlusstreffer gelang. Doch die Bayern dominierten den Rivalen nach Belieben und fertigten Dortmund mit 4:1 ab. Damit scheint der angehende deutsche Meister für das Champions-League-Duell mit Real Madrid gerüstet.
Frühe Freude
Auch für Guido Burgstaller verlief die Europacup-Generalprobe erfolgreich. Der Österreicher trifft mit Schalke im Europa-League-Viertelfi- nale am Donnerstag auf Ajax Amsterdam, und in seiner aktuellen Form ist der 27-Jährige gesetzt.
Burgstaller hat sich für die Schalker als echter Glücksgriff erwiesen. Für eine vergleichsweise niedrige Ablösesumme (kolportierte 1,5 Millionen Euro an Nürnberg) erhielten die Königsblauen einen Stürmer mit einer hohen Trefferquote.
Beim 4:1-Heimsieg gegen Wolfsburg stand der beliebte Kärntner nicht zum ersten Mal seit seinem Wechsel zu Schalke im Mittelpunkt. Burgstaller gelang ein Doppelpack und hält damit inzwischen bereits bei acht Treffern im Schalke-Trikot. Und was den 27-Jährigen so wertvoll macht: Er ist für die Weinzierl-Elf der Mann für die richtungsweisenden Tore.
Späte Enttäuschung
Gegen Wolfsburg war der Angreifer bereits in der sechsten Minute zur Stelle und erzielte damit schon zum vierten Mal das wichtige 1:0. Der zweite Treffer nach der Pause zum zwischenzeitlichen 4:0 war dann nur mehr Draufgabe.
Der 1.FC Köln ließ derweil im prestigeträchtigen Rheinderby gegen Borussia Mönchengladbach die Chance lie- gen, einen direkten Konkurrenten im Kampf um die internationalen Startplätze abzuschütteln. Im Rekordspiel von Peter Stöger – der Wiener saß zum 130. Mal in Folge auf der Kölner Trainerbank und hat mit Klublegende Hennes Weisweiler gleichgezogen – setzte es eine schmerzhafte 2:3-Niederlage. Zwei Mal hatten die Kölner einen Rückstand wettmachen können, ehe Stindl zehn Minuten vor Schluss für die Entscheidung sorgte.
Später Jubel
Am längsten ließ sich aber RB Leipzig mit dem Siegestreffer Zeit. Poulsens 1:0 gegen Bayer Leverkusen (Julian Baumgartlinger spielte durch) fiel erst in der 94.Minute. Dabei war das Team von Ralph Hasenhüttl sogar in Unterzahl nachdem Orban ausgeschlossen worden war.
Aufsteiger Leipzig (Marcel Sabitzer und Stefan Ilsanker standen bis zum Schlusspfiff auf dem Platz) machte mit dem Heimsieg einen großen Schritt in Richtung direkter Champions-League-Qualifikation. Der Vorsprung auf Hoffenheim (1:2 in Hamburg) beträgt mittlerweile bereits sieben Zähler. „Das wäre das Wunder von Leipzig“, meint Erfolgstrainer Hasenhüttl.