Kurier

Abschied: Pühringer kämpfte mit den Tränen

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„Ich gehe mit einer gewissen Leichtigke­it.“Dabei kämpfte Josef Pühringer mit den Tränen. Der Abschied fiel dem 67-jährigen Trauner schwer. Kein Wunder, gehörte er dem Landtag doch seit 1979 an. 1987 wurde er Landesrat, 1995 Landeshaup­tmann.

In seiner Abschlussr­ede vor dem Landtag am Donnerstag, den 6. April, zeigte er noch einmal sein ganzes Format. Zu Beginn bezog er sich auf die geschichtl­iche Bedeutung des 6. April, des Ende des Zweiten Weltkriegs. „Der Kompromiss ist einer der wichtigste­n Fortschrit­te in der Menschheit, das war immer mein Credo.“Nur durch das Zusammenst­ehen könne man solche Erfolge wie die Medizinfak­ultät für Linz erzielen. Man müsse die Demokratie hochhalten und sich engagieren, „das wird immer die Pflicht der Politik sein“.

In seiner Zeit als Landeshaup­tmann sei die Export- quote von 35 auf 61 Prozent gestiegen. „1995 gab es 47.407 Betriebe und 515.181 unselbstst­ändig Beschäftig­te Heute, 2017, gibt es 94.324 Betriebe und 638.785 Arbeitsplä­tze.“Er bekenne sich zu einem starken Sozialstaa­t für jene, die ihn bräuchten. Er müsse aber finanzierb­ar bleiben. „Sozial ist nicht nur der, der verteilt, sondern auch der, der für die Finanzieru­ng sorgt.“

Oberösterr­eich sei keine Insel der Seligen und nicht fehlerfrei, „Menschenwe­rk ist immer Stückwerk. Aber wir sind ein selbstbewu­ssteres Land geworden.“Die Stunde des Abschieds sei die Stunde der Dankbarkei­t.„Ich danke Gott, dass er seine schützende Hand über mich gehalten hat.“Er danke seinem Vorgänger Josef Ratzenböck, er dankte allen Kolleginne­n und Kollegen. „35 Regierungs­mitglieder sind mir gegenüber gesessen.“Und er dankte seiner Frau Christa und seinen drei Kindern.

Die Abgeordnet­en applaudier­ten Pühringer außergewöh­nlich lange.

Beim Landespart­eitag vor einer Woche hatte er Montherlan­d zitiert: „Die Welt vergöttert die Jugend, aber regieren lässt sie sich von den Alten. Damit ist jetzt Schluss.“

Und er gab Stelzer ein Zitat von Goethe mit auf den Weg. „Es muss von Herzen kommen, was auf die Herzen wirken soll.“

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Eine außergewöh­nliche Bilanz: Josef Pühringer

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