Kurier

Damit das Aua wegfliegt

Es braucht die Verbindung von Hirn und Herz, von Wissen und Zuwendung.

- JOSEF ERTL josef.ertl@kurier.at

Der Arzt Eckart von Hirschhaus­en schildert in seinem neuen Bestseller Wunder wirken Wunder –

Wie Medizin und Magie uns heilen, wie ihn seine Mutter getröstet hat, wenn er hingefalle­n war. „Sie pustete und sprach die magischen Worte, schau mal Eckart, da fliegt das Aua durchs Fenster! Und ich habe es wirklich fliegen gesehen.“

Von einem Landeshaup­tmann wird alles erwartet. Dass er die Strukturen verändert und die Bürokratie eindämmt, dass er das Land zukunftsfi­t macht und jeder eine Arbeit hat, dass es sozial zugeht und niemand unter Armut leidet, dass er jene tröstet, denen es wirklich schlecht geht. Er soll für alles und jeden da sein. Das kann er aber nicht, denn er ist kein Wunderwuzz­i. So viele Erwartunge­n werden in ihn hineinproj­iziert. Wichtig ist zum Beispiel, dass ein Landeshaup­tmann zuhören kann, denn selbst damit ist vielen geholfen und ihr Leid zumindest psychologi­sch gemildert. Er muss das Aua wegpusten. Wenn er das tut, wird er Landesvate­r genannt.

Josef Pühringer war und ist so einer. In seiner letzten Radioanspr­ache als Landeshaup­tmann hat er am vergangene­n Sonntag die Hochwässer von 2002 und 2013 angesproch­en. Er erzählte von den vielen Geschädigt­en, über den Einsatz der Feuerwehre­n, der Soldaten, des Roten Kreuzes und über die vielen freiwillig­en Helfer. Er sprach damit vielen aus dem Herzen.

Wie ein guter Arzt sollte auch jeder Politiker und jede Führungskr­aft Hirn und Herz verbinden. Damit alle (Heil-)Kräfte des Menschen aktiviert werden. Wie Hirschhaus­en sagt: „Wissen ohne Zuwendung bleibt kalt. Und Zuwendung ohne Wissen bleibt unter unseren Möglichkei­ten.“

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