Honda im Test – Citroën Space Tourer
Citroën Spacetourer. Der Kleintransporter Jumpy hat jetzt auch einen Bruder bekommen, der sich als Großraum-Pkw gibt.
Der Civic bekommt ein neues Gesicht verpasst. Citroën bietet opulente Raumverhältnisse.
Ein Sprichwort besagt: Viele Köche verderben den Brei. Das muss aber nicht sein, wie Citroën – und zwar zusammen mit Peugeot und Toyota – beweist.
Die drei Hersteller haben gemeinsam einen Konkurrenten zum VW Multivan auf die Räder gestellt. Im Falle von Citroën heißt das Ergebnis Spacetourer. Die Nutzfahrzeugversion hört wie gehabt auf den Namen Jumpy und so souverän wie die Konkurrenz von VWoder Mercedes wird der Spacetourer den Charakter eines Nutzfahrzeuges nicht los. Allein schon die lieblos zurechtgeschnittene Fußmatte vorne mit demJumpySchriftzug verrät auf den ersten Blick die Nutzi-Herkunft.
Das Äußere mit der feschen Front ist von harmonischen Kurven und modernen LED-Tagfahrlichtern geprägt. Es stehen zwei elektrische Schiebetüren und eine Heckklappe mit eigens zu öffnender Heckscheibe zur Verfügung, was in engen Parklücken sehr praktisch ist. Drei verschiedene Längen werden angeboten: XS mit 4,60 Meter, M mit 4,96 Meter und XL mit opulenten 5,30 Meter.
Abhängig von der gewählten Variante können zwischen fünf und neun Personen mitfahren oder 224 bis 4554 Liter Laderaum mit jeder Menge Zeug vollgestopft werden.
Der im Testwagen verbaute 150-PS-Diesel erwies sich als kluge Entscheidung, denn der Selbstzünder hat ausreichend Schmalz, um den großen Franzosen problemlos von A nach B zu bugsieren. Das manuelle 6Gang-Getriebe lässt sich geschmeidig und unauffällig schalten. Nur bei voller Beladung wäre vielleicht der stärkere Bruder mit 180 PS und 6-GangAutomatik wünschenswert.
Selbst die kurze Variante bietet schon reichlich Platz: Innen finden sich sehr angenehme und praktische Extras: Assistenten für Fernlicht, Spurhalten und toten Winkel. Adaptiver Tempomat, Rückfahrkamera, Smartphoneintegration und HeadupDisplay runden das Ganze ab. Ein Navi kann optional geordert werden.
Kalter Knauf
Insgesamt also eine runde Sache, wären da nicht einige Schattenseiten: Abgesehen davon, dass der fesche Schaltknauf aus Metall richtig kalt wird im Winter, sitzt er hier nicht ganz so fest wie zum Beispiel im Peugeot 308, der den MotorKURIER-Dauertest absolviert hat. Gerade ein Bauteil, welches man zwangsläufig ständig in der Hand hat, sollte eine qualitativ hochwertigere Haptik vermitteln. Die feschen Ledersitze könnten mehr Seitenhalt bieten und auch das Fahrwerk könnte etwas straffer sein. Das StartStopp-System hat im Test den Motor an der Ampel zwar immer brav abgestellt, aber nicht sofort wieder gestartet: Einige peinliche Wartephasen bis händisch gestartet wurde, waren die Folge. Und warum man Becherhalter oben auf dem Armaturenträger platziert, wo die Getränke der Sonneneinstrahlung direkt ausgesetzt sind und man sich jedes Mal weit nach vorne beugen muss, bleibt auch ein Rätsel. Noch dazu, wo neben dem Schaltknauf genug Platz gewesen wäre, um ein bis zwei Becherhalter unterzubringen. Es sei hier der Antrag gestellt, dieses Manko beim ersten Facelift zu beheben.
Meidet man beim Studium der Preisliste den Direktvergleich zu VWMultivan oder Mercedes V-Klasse, stellt man schnell fest, dass das Triumvirat aus Frankreich und Japan trotz einiger kleiner Schwächen hier ein attraktives Paket geschnürt hat. Der Einstieg liegt nämlich bei € 37.900,– (kurzer Radstand, 115-PS-Diesel und 6Gang-Getriebe). Das Testfahrzeug mit umfassender Ausstattung – abgesehen vom fehlenden Navi – kam auf € 50.825,–.
Keine Mezzie, aber immer noch weniger als bei der Konkurrenz fällig ist.