Ab 1. Mai laden acht Projekte zum Mitforschen ein
Im Dienst der Wissenschaft Frösche entdecken, in Archiven stöbern oder spielen
Hautnah miterleben, wie Wissenschaft funktioniert. Das ist für interessierte Bürger in Österreich seit 2015 im Rahmen des Citizen Science Awards möglich, der vom Wissenschaftsministerium vergeben wird – genauer gesagt vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, kurz BMWFW. Rund 7000 Freiwillige haben sich in den vergangenen zwei Jahren an 14 Projekten beteiligt.
Die Idee hinter Citizen Science: Wissenschaftler nutzen das Interesse, die Ideen, das Wissen und auch die Erfahrung der Bürger und rufen Menschen jeden Alters auf, Fragestellungen in so unterschiedlichen Bereichen wie Naturforschung, Geschichte, Pädagogik oder Computertechnologie zu bearbeiten. Schulklassen und Einzelpersonen sowie insbesondere Imker und Kindergartenpädagogen haben die Möglichkeit, sich zu beteiligen. Acht wissenschaftliche Projekte wurden heuer ausgewählt, die zum Mitforschen animieren (s. Grafik ).
Die Forschungsgegenstände sind höchst unterschiedlich: „So sind zum Beispiel die Imker aufgefordert, ihre Daten zu melden. Geht es doch darum, die Haltung der Bienen so zu verbessern, dass diese wertvollen Insekten möglichst gut über den Winter kommen“, sagt Petra Siegele vom Zentrum für Citizen Science.
Wer in einer der neun Landeshauptstädte wohnt und gerne fotografiert, der kann auf „Eichhörnchenjagd“gehen, und schauen, wie viele der niedlichen Nager er vor seine Linse bekommt. Am Ende gewinnt die Stadt, die am meisten Tiere pro km2 vorweisen kann. Und alle Geschichtsinteressierten aus dem Zentralraum Niederösterreich sind aufgerufen, in Archiven zu stöbern, um jüdisches Leben in ihrer Heimat zu rekonstruieren.
Tolle Preise
Belohnt wird jeder Teilnehmer mit bleibenden Erlebnissen und neuem Wissen. Als besondere Motivation werden für jedes Projekt Preise ausgelobt, die im November feierlich in Wien übergeben werden. Schulklassen können Geldpreise gewinnen, Einzelpersonen Sachpreise, die von den Forschungseinrichtungen zur Verfügung gestellt werden. Einen Sonderpreis gibt es für das kreativste Video zum Making Of: Jene Schulklasse, die ihre Teilnahme am Citizen Science Award besonders ideen- reich filmt, erhält 3000 Euro für die Klassenkassa. Vergangenes Jahr ging dieser Preis an die Weinbergschule Seekirchen am Wallersee. Die Schüler zeigten in einem kreativen Video, wie sie andere davon überzeug- ten beim Projekt „Abenteuer Faltertage“mitzumachen. Direktorin Sonja Maier war begeistert: „Unseren Schülern war es wichtig, einen Beitrag leisten zu können, um bedrohte Schmetterlingsarten zu schützen.“