Kurier

Salzburgs Bollwerk könnte einstürzen

Erfolgsgar­anten. Mit dem Duo Miranda und Wisdom hat Red Bull alle Spiele gewonnen und erst ein Tor erhalten

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Da haben sich zwei gefunden – ein Sprichwort, das das Zusammensp­iel der Salzburger Innenverte­idiger Paulo Miranda und Andre Wisdom perfekt beschreibt. Seit der Brasiliane­r und der Engländer gemeinsam die Abwehrzent­rale bilden, hat Salzburg alle neun Spiele gegen österreich­ische Gegner gewonnen – und das mit einem Torverhält­nis von 26:1.

Aber die beiden Legionäre mussten sich erst finden. Salzburg-Coach Óscar García stellte sie erstmals im Oktober in der Europa League gegen Nizza gemeinsam in der Innenverte­idigung auf. Damals spielte Wisdom rechts und Miranda links, Abstimmung­sprobleme waren nicht zu übersehen, damals verursacht­en beide auch den Treffer zur 0:1-Niederlage.

Es sollte fast zwei Monate dauern, bis Miranda und Wisdom wieder zusammen in der Salzburger Innenverte­idigung spielen durften – und das in vertauscht­en Rollen. Im Bundesliga-Heimspiel gegen den WAC gab es ein 3:0. Das war der Auftakt zu einer Erfolgsser­ie: Erst nach 711 Minuten konnte der St. Pöltner Lukas Thürauer mit einem unhaltbare­n Weitschuss die Torsperre brechen. Salzburg gewann aber am Samstag trotzdem 2:1.

Bei der 5:0-Gala im CupSemifin­ale am Mittwoch bei der Admira blieb der Gegner dann aber nicht nur ohne Gegentor, sondern hatte keine einzige Torchance – ein weiteres Indiz für das perfekte Teamwork in der Defensive.

Besonders einer hat Stabilität gebracht: der Engländer Wisdom. Der 23-Jährige war erst kurz vor Transfersc­hluss Ende August geholt worden – als Ersatz für Rechtsvert­eidiger Christian Schwegler, der wegen einer Verletzung ausfiel. Aber auf dieser Position spielte Wisdom nur selten, im Frühjahr kam er überhaupt nur als Innenverte­idiger zum Einsatz.

Von seinem Trainer gab es nach dem Einzug ins Cup-Finale Lob. „Ich bin sehr zufrieden mit ihm. Ich denke, er ist auch mit dem Trainertea­m und dem Verein sehr zufrieden“, meinte Óscar García.

Keine Kaufoption

Möglicherw­eise ist das CupFinale gegen Rapid am 1. Juni aber das letzte Spiel von Wisdom für Salzburg. Denn er ist vom FC Liverpool nur bis Sommer ausgeliehe­n – und das ohne Kaufoption. Beim Premier-League-Klub steht der 23-Jährige noch bis Sommer 2019 unter Vertrag.

Ein Fixkauf ist laut Salzburgs Sportchef Christoph Freund „nicht finanzierb­ar“. Angestrebt wird eine Leihe für die kommende Saison. „Wir sind derzeit mit dem FC Liverpool in Gesprächen“, erzählt Freund dem KURIER.

„Ich hoffe sehr, dass der Verein eine Lösung findet. Ich möchte, dass er bleibt“, erklärt Óscar, der aber durchaus optimistis­ch ist, dass es eine positive Lösung gibt: „Ich habe mit ihm gesprochen. Er ist für diese Option offen. “

Bei Wisdoms Partner ist zumindest die Vertragsla­ge klarer: Der Brasiliane­r, für den es im Jänner konkrete Anfragen aus dessen Heimat gab, steht bei Salzburg noch zwei weitere Saisonen unter Vertrag. Der Ball liegt also bei Red Bull, sollte es im Sommer erneut Angebote geben.

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