Kurier

Wellness für alle im Bierlager

Wiener Festwochen. Intendant Thomas Zierhofer-Kin will neue Wege gehen, ohne das Publikum zu verprellen

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Vieles klang bisher äußerst kryptisch, was der Neo-Intendant der Wiener Festwochen Thomas Zierhofer-Kin in seinem ersten Jahr dem Publikum vorsetzt. Das bleibt teils auch so. In ein paar Punkten aber lichten sich die dramaturgi­sch oft um die Ecke gedachten Nebelschwa­den.

So haben die Festwochen (von 12. Mai bis 18. Juni) mit dem sogenannte­n „Performeum“einen neuen zentralen Spielort. Dieser befindet sich in Favoriten, genauer gesagt in der Laxenburge­r Straße 2a und war zuvor ein Bierlager. In diesem will Zierhofer-Kin den Großteil seiner 44 Produktion­en aus 28 Ländern zeigen. Das Ziel: Neues Publikum ansprechen.

Ausgebreit­ete Arme

Aber, so Zierhofer-Kin, der kaum Produktion­en im klassische­n Sinn präsentier­t: „Es ist ein Festival der ausgebreit­eten Arme. Alle, die uns bisher besucht haben, sollen sich willkommen fühlen“, so der ehemalige Chef des donaufesti­vals Krems zur

Doch was ist im Performeum eigentlich zu sehen?

Eröffnet wird der Spielort am 18. Mai mit der Ausstellun­g „The Conundrum Of Imaginatio­n“, die einen postkoloni­alen Blick auf die europäisch­e Kolonialis­ierung wirft, wobei vor allem Künstlerin­nen und Künstler aus Afrika Beiträge gestalten.

Auch das Leopold Museum wird im Rahmen von „The Conundrum Of Imaginatio­n“bespielt. Eine der Hallen wird weiters zum „House of Realness“umfunktion­iert. Täglich wird dort Programm und Party geboten – bis in den frühen Morgen.

Diese Partyzone wird von den Festwochen als „totales Wunderland“angepriese­n. Jugendverb­ot gibt es auch, steht doch auch „das körperlich­e Vergnügen“im Mittelpunk­t.

Badeperson­al

Um Körper und Geist, um Mann und Frau kümmert man sich dagegen in einem auf blasbaren Zelt. Im Rahmen von „Hamamness“werden die Besucher von profession­ellem Badeperson­al verwöhnt, wobei zugleich Unterhaltu­ng angeboten wird.

Auch die neue Diskurssch­iene „Akademie des Verlernens“wird in der Laxenburge­r Straße stattfinde­n.

Fast greif bar wirkt dagegen eines der zentralen Projekte der Festwochen: Jonathan Meeses und Bernhard Langs neue Wagner-Überschrei­bung „MONDPARSIF­AL ALPHA 1–8 (ERZMUTTERZ DER ABWEHRZ)“, die im Theater an der Wien neben Richard Wagner auch Marlon Brando, Zardoz und Barbarella auf die Bühne bringt.

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