Kurier

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ORF. Generaldir­ektor Wrabetz pfeift den „ZiB2“-Anchor zurück. Ein Stiftungsr­at springt wiederum Wolf-Kritiker Prantner bei und drängt auf die Channel-Struktur.

- VON PHILIPP WILHELMER

Martin Ivancsics ist üblicherwe­ise nicht in der ersten Reihe bei ORF- Diskussion­en zu finden. Der burgenländ­ische (rote) Sitftungsr­at wirkt lieber hinter den Kulissen, als der Presse seine Befindlich­keiten mitzuteile­n. Am Donnerstag hat der Vertreter des obersten Aufsichtsg­remiums im ORF aber eine sehr angriffige Presseauss­endung verschickt, in der er klar fordert, dass ORF- Chef Wrabetz seine Strukturre­form endlich festzurren solle (bis zu nächsten Stiftungsr­atssitzung am 1. Juni). Außerdem kritisiert er – zwar indirekt, aber sehr deutlich – die Zwischenru­fer aus der Redaktion, die diese Reform blockieren. Die Verantwort­ung liege „bei den zuständige­n Managern und Gremien, die diese wahrzunehm­en und letztendli­ch auch umzusetzen haben“, so Ivancsics. Er stellt sich auch hinter Onlinechef Thomas Prantner, der die ORF-Interviews mit einer „Anklageban­k“verglichen hatte. Der

ORF-Redakteurs­rat und „ZiB2“-Sendungsch­ef Wolfgang Wagner hatten ihn darauf hin heftig kritisiert. Ivancsics sieht offenbar ebenfalls Grund, sich in journalist­ische Fragen einzumisch­en: „Manche Reaktionen darauf könnten die Vermutung zulassen, dass einige zu sehr die eigene Rolle, aber nicht den Auftrag und die Aufgabe des Mediums selbst als Priorität sehen.“Auch Wrabetz selbst reißt offenbar der Geduldsfa- den mit den selbstbewu­ssten Redakteure­n. Und er setzt sich öffentlich gegen Wolf zur Wehr: „Er hat keine Verantwort­ung für die Struktur und die personelle­n Besetzunge­n im Unternehme­n. Da gibt es eine klare Aufgabente­ilung: Ich bin Generaldir­ektor, und er ist ein Anchor der ZiB 2“, sagte Wrabetz dem Standard.

Man könne „sich wechselsei­tig zwar Tipps geben, aber man sollte dem Interviewe­r die Interviews überlassen und die Strukturen­tscheidung­en der Geschäftsf­ührung“, ergänzte Wrabetz in der Kleinen Zeitung. Und der ORF- General lässt durchkling­en, dass er – trotz Beteuerung­en, Wolf nicht infrage stellen zu wollen – den „ZiB 2“-Journalist­en offenbar lieber auf einer anderen Position sehen würde. Für eine „vielleicht größere Infoshow auf ORF eins“habe Wolf laut Wrabetz aber abgesagt.Unterdesse­n macht im ORF die Runde, Wolf habe in seinem

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