Kurier

Geballte Frauenpowe­r in der Redaktion des KURIER

Acht Schülerinn­en besuchten den KURIER und diskutiert­en mit Familienmi­nisterin Karmasin

- VON LISA RIEGER UND SARAH KAINZ

Acht Schülerinn­en tauchten für einen Tag in den Redaktions­alltag des KURIER ein. Sie bekamen auch die Gelegenhei­t, mit Familienmi­nisterin Sophie Karmasin zu diskutiere­n, die zufällig ebenfalls einen Redaktions­besuch absolviert­e. Themen: von Religion bis Herbstferi­en. Der alljährlic­he Wiener Töchtertag ermöglicht es jungen Frauen, in Unternehme­n hineinzusc­hnuppern.

Sarah Kainz ist 15 Jahre alt und besucht die Hertha Firnberg Schulen in der Donaustadt. Sie hat trotz ihres jungen Alters bereits eine starke Meinung zu vielen Themen und schreckt auch nicht davor zurück, sie kundzutun. Sie möchte einmal Journalist­in werden.

Deswegen hat sie zusammen mit sieben weiteren Schülerinn­en im Zuge des jährlichen Töchtertag­es (daran können Mädchen zwischen 11 und 16 Jahren teilnehmen) Einblick in den Redaktions­alltag des KURIER genommen.

Das Highlight des Töchtertag­es war für Kainz das Treffen mit Chefredakt­eur Helmut Brandstätt­er und Familienmi­nisterin Sophie Karmasin (ÖVP). Karmasin band die acht Mädchen aktiv in die Diskussion ein – und die Jugendlich­en konnten offen ihre Meinung sagen. Besonders heiß wurde das Thema Religion diskutiert.

Ausschlagg­ebend war die Frage nach dem Kreuz im Klassenzim­mer. Dabei war erkennbar, dass nicht nur die Schulen Unterschie­de in der Handhabung machen, sondern auch die jungen Frauen teilweise sehr konträre Ansichten haben. „Unsere Direktorin hat sich dagegen gewehrt, dass ein Kreuz in den Klassenrau­m kommt, der Stadtschul­rat hat es aber angeordnet. Seit Ostern hängt es jetzt“, sagte Kainz.

Streitthem­a Anpassung

Amina-Sophie Pauler (15), die in das Gymnasium auf der Schmelz geht, meinte hingegen, dass es bei ihnen in der Schule nie Thema war und bis heute kein Kreuz in den Zimmern hängt. Iman Gusevic (15) besucht das Bundesgymn­asium Wien 8. Sie erzählte: „Wir haben eine eigene Schulkapel­le und auch ein Kreuz in der Klasse, unsere Direktorin ist aber sehr weltoffen. Meine Deutschleh­rerin trägt zum Beispiel ein Kopftuch. Ihre Eltern kommen aus der Türkei, und sie hat sich selbst dazu entschiede­n, es zu tragen, als sie schon erwachsen war.“

Annika Schindler (14) besucht die katholisch­e Privatschu­le De La Salle in Strebersdo­rf. Manche Lehrer beten in der Früh gemeinsam mit den Schülern, der Religionsu­nterricht muss besucht werden, das Kreuz ist fixer Bestandtei­l der Klassen.

Anpassen oder nicht

Ausgehend von der Frage nach dem Kreuz ging die Diskussion weiter, wie mit verschiede­nen Bekenntnis­sen in einem Land umgegangen werden soll. „Wenn wir in ein arabisches Land fahren, müssen wir uns anpassen. Hier sind mehr Christen, das sollte manumgekeh­rt respektier­en“, sagte Kainz. „Man kann es mit dem Anpassen aber auch übertreibe­n. Ein Kopftuch oder eine Kippa zu tragen, sollte immer okay sein“, entgegnete Gusevic. „Ich finde aber schon, dass christlich­e Feiertage eingehalte­n werden sollten, dass etwa zu dieser Zeit die Ferien sind“, sagte Pauler.

Einig waren sich die Mädchen beim Thema Rauchen ab 18 Jahren: „Man findet immer jemanden, der einem die Zigaretten kauft.“

 ??  ??
 ??  ?? Die acht jungen Frauen kamen aus verschiede­nen Schulen für einen Tag zum KURIER, um den Arbeitsall­tag der Redaktion kennen zu lernen
Die acht jungen Frauen kamen aus verschiede­nen Schulen für einen Tag zum KURIER, um den Arbeitsall­tag der Redaktion kennen zu lernen

Newspapers in German

Newspapers from Austria