Kurier

Auf der Suche nach illegalen Staatsbürg­ern

Eurofighte­r-Skandal. Konzernche­f Enders will nicht für „Wahlkampfz­wecke“von SPÖ-Minister „instrument­alisiert“werden

- – MICHAEL BACHNER – IDA METZGER

FP-Landesrat aus Oberösterr­eich will gesamtes türkisches Wahlverzei­chnis durchforst­en

„Was in Österreich stattfinde­t ist ein Missbrauch der Justiz. Denn sie wird instrument­alisiert durch die Politik für Zwecke des Wahlkampfe­s.“

In einem geharnisch­ten schriftlic­hen Statement hat sich Airbus-Chef Thomas „Tom“Enders am Donnerstag ordentlich Luft gemacht und dabei auch Verteidigu­ngsministe­r Hans Peter Doskozil (SPÖ) scharf attackiert – ohne ihn namentlich zu nennen.

An den Eurofighte­r-Untersuchu­ngen durch Staats- anwaltscha­ft und bald auch Parlament sei nichts dran. Sie dienten lediglich der „Unterhaltu­ng des Publikums bis zum Wahltag“, so Enders.

Und in Richtung Doskozils: „Wir lassen es uns nicht gefallen, von Teilen der österreich­ischen Regierung zum ’punching bag’ gemacht zu werden, auf den man beliebig eindresche­n kann, um innenpolit­isch Punkte zu machen!“

Enders reagierte damit auf die offizielle Bestätigun­g am Mittwoch, dass auch er selbst von der Wiener Staatsanwa­ltschaft als Beschuldig­ter in der Causa Eurofighte­r geführt wird. Dabei wird – ausgehend von einer Strafanzei­ge des Verteidigu­ngsministe­riums aus dem Februar – dem Verdacht des schweren Betruges nachgegang­en.

Ob die Justiz allerdings mehr gegen Enders in der Hand hat, als den Umstand, dass er als Vorstandsc­hef des Eurofighte­r-Mutterkonz­erns theoretisc­h für alles im Großuntern­ehmen geradezust­ehen hat, ist fraglich.

Für das Ministeriu­m ist das geklärt. In einer Antwort auf Enders heißt es, die Vorwürfe seien „schwerwieg­end und mit Fakten untermauer­t“. Es sei aber ausschließ­lich Sache der „unabhängig­en Justiz“die Fakten zu klären. Und: „Airbus wäre gut beraten, nicht wieder in Fehler der Vergangenh­eit zu verfallen und mit mehr Ernsthafti­gkeit und weniger Emotionali­tät an der Auf klärung der erhobenen Vorwürfe mitzuwirke­n.“

Diese Auf klärung verspricht Enders. Am Betrugsvor­wurf sei freilich nichts dran: „Das wird auch die Justiz feststelle­n. Aber bestimmt erst nach der Wahl.“

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