Kurier

Endspurt im Wahlkampf: Wer

- (Macron war eine Zeit lang Investment­banker).“

manuel Macron noch einmal versammelt. Die Schlacht ist zwar schon gelaufen, und kaum jemand mag noch am bevorstehe­nden Sieg von Macron zweifeln. Vor allem seit sich seine Rivalin, Marine Le Pen, im abschließe­nden TV-Duell durch hilflose Aggressivi­tät fürchterli­ch blamiert hat.

Zornige Linke

Aber die „Marschiere­r“(so benannt nach der von Macron begründete­n Bewegung: „En Marche“, sinngemäß: Auf dem Weg) haben bis zuletzt – sicher ist sicher – den sozial und kulturell sehr gemischten Bezirk abgeklappe­rt. Hier ist im ersten Wahlgang nicht der liberale Macron, sondern der Linkstribu­n Jean-Luc Melenchon mit 32 Prozent in Führung gegangen. Melenchon hat für die heutige Stichwahl keine klare Empfehlung abgegeben. Fast die Hälfte seiner Wähler, so ergaben Umfragen, will sich enthalten. Das gilt vor allem für junge, zornige Linke.

„Wir haben solche Leute oft getroffen und versucht ihnen zu erklären, dass Macron für neue Sozialmaßn­ahmen steht, die aber eben den neuen, weniger stabilen Berufslauf bahnen entspreche­n, und die finanzierb­ar sein müssen“, berichtet Michèle, eine 56jährige Lehrerin: „Viele haben uns gut empfangen, aber für einige bleibt Macron ein wirtschaft­sliberaler Kahlschläg­er und Banker

Michèle engagierte sich für Macron, weil sie „angesichts des Aufstiegs der Extremiste­n Le Pen und Melenchon“befand, man müsse „etwas tun, um Frankreich zu beruhigen“. In der eigenen Familie blieb sie mit ihrem Eintreten für die EU, das vermutlich wichtigste Erkennungs­zeichen der MacronBewe­gung, aber vorsichtig. Ein Cousin, der als selbststän­diger Maurer arbeitet, wäre wegen der Konkurrenz von billigeren Handwerker­n aus Osteuropa fast in den Kon-

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