Rapid besiegt das Abstiegsgespenst
Blitzstart. Ein Kvilitaia-Doppelpack ebnet den Weg zum 4:0 gegen den WAC. Gerettet sind die Wiener noch nicht
Endgültig vertrieben ist das Abstiegsgespenst noch nicht. Weiterhin liegt der Letzte Ried nur sechs Punkte entfernt. Aber mit einem 4:0 gegen den WAC haben die Rapidler klargestellt, dass sich dieses in Hütteldorf bisher unbekannte Gespenst nicht allzu heimisch fühlen darf.
Dafür haben sich die Wolfsberger wie ein möglicher Absteiger präsentiert. „Eine Frechheit, wie wir aufgetreten sind! Da kochen Spieler ihr eigenen Süppchen auf dem Platz, anstatt diszipliniert den Plan umzusetzen. Jetzt brennt’s bei uns“, erkennt Trainer Heimo Pfeifenberger mit nur noch vier Punkten Vorsprung auf Ried.
Nach sieben Minuten versuchte der WAC einen Freistoßtrick – hat ja schon zwei Mal einen Torerfolg in dieser Saison gegen Rapid gebracht. Doch Offenbacher kam gar nicht zum Abschluss. Es sollte die letzte Chance gewesen sein, in Führung zu gehen. Mit einer gelungenen Pressingaktion eroberte Giorgi Kvilitaia gegen Tschernegg den Ball, Jelic schickte den Georgier postwendend – der Abschluss zum 1:0 saß (8.).
Sechs Monate Pause
Dieses Sturmduo hatte es zuletzt bei der Abschiedsvorstellung von Mike Büskens gegeben, gegen den – richtig – WAC (0:1) am 6. November 2016. Genau ein halbes Jahr später funktionierte diese Kombination im 4-4-2 nur zwei Spielminuten wieder. Jelic startete im richtigen Moment, den Stanglpass konnte WAC-Goalie Kofler nicht klären und Kvilitaia staubte ab.
Die perfekte Rapid-Viertelstunde mit dem dritten System im vierten Ligaspiel unter Interimscoach Goran Djuricin vergab Jelic per Kopf. Per Kopf hatten auch die Kärntner ihre Chancen, jeweils nach Standards. Drescher traf freistehend nicht ins Tor, Sollbauer schon, war aber im Abseits (37.).
Noch vor der Pause wurde gewechselt: Dibon kollabierte mit einer (bereits nach 45 Sekunden erlittenen) Gehirnerschütterung. Sonnleitner hatte Schösswendter von der Bank verdrängt und kam in Minute 44. „Schössi hat unglücklich trainiert, er ist aber knapp dran“, erklärt Djuricin. Für den starken Max Wöber (100% gewonnene Zweikämpfe) gab’s Extralob: „In zwei bis drei Jahren ist er einer für das Nationalteam.“
Ebenfalls noch vor der Pause hätte die Partie entschieden sein können. Auer schoss einen gefinkelten Flatter-Freistoß (Sachen gibt’s), Kofler parierte mit Mühe.
Beim WAC kam RapidLeihgabe Prosenik, der ab Sommer auf eine letzte Chan- ce in Hütteldorf hofft. Joelinton nutzte als Rapid-Joker gleich seine erste. Nur eine Minute nach der Einwechslung trat der Brasilianer an, nutzte die Lücke, die Sollbauer anbot und traf – 3:0 (63.).
Viele Chancen
Damit stand der erst zweite, aber umso wichtigere Sieg in 13 Ligaspielen fest. Es hätte ein Kantersieg werden können. Die beste von vielen Chancen vergab Joelinton (69.). Das Ehrentor wäre beinahe – wie auch sonst? – nach einer Standardsituation gefallen: Ouédraogo köpfelte an die Stange (89.).
Besser machte es Stefan Schwab, der genau ins Eck zum 4:0-Endstand traf (90.).