Kurier

Wir sind nicht die Deppen der Nation

- josef.ertl@kurier.at

Studienpla­tzfinanzie­rung neu: 80 Prozent der Gelder sollen nach Wien und Graz gehen.

Sie sind unbelehrba­r.Für sie zählt nur der Erste Wiener Gemeindebe­zirk, und wenn sie einen guten Tag erwischen, werden vielleicht noch jene Bezirke respektier­t, die an den Ersten angrenzen. Österreich­s Zentralist­en wollen und können nicht begreifen, dass Wien nicht mehr Reichshaup­tstadt ist, die von der Hofburg aus regiert wird. In den 1960-er Jahren wurde der Plan, in Linz eine Universitä­t zu gründen abgelehnt. Vor mehreren Jahren kam das Nein zur medizinisc­hen Fakultät. Und jetzt wurde der Plan zur Studienfin­anzierung neu vorgelegt, der Linz aushungern würde. Von den 1,35 Milliarden Euro, um die das Budget der Universitä­ten im Zeitraum 2019 bis 20212 aufgestock­t werden soll, würden nach den derzeitige­n Plänen 80 Prozent in zwei Länder gehen: nach Wien und in die Steiermark. Oberösterr­eich würde nur drei Prozent erhalten.

Angesichts solcher Überlegung­en muss man fragen, ob die Planer von allen guten Geistern verlassen sind. Der Senat der Kepleruniv­ersität hat natürlich das Wiener Ansinnen abgelehnt. Linz ist mit einem Anteil von 4,5 Prozent am gesamtuniv­ersitäten Kuchen sowieso schon jahrelang benachteil­igt. Feuer ist am Dach, denn die weitere Benachteil­igung von Linz gefährdet alle Bestrebung­en des Landes, mittels Forschung und Technik zu den Spitzenreg­ionen Europas aufzuschli­eßen. Die Politik muss eingreifen. Schließlic­h ist Reinhold Mitterlehn­er ÖVP-Bezirkspar­teiobmann von Rohrbach, Wissenscha­ftsministe­r und Vizekanzle­r, Alois Stöger Sozialmini­ster und SPÖ-Obmann von Urfahr-Umgebung. Und Landeshaup­tmann Thomas Stelzer und sein Stellvertr­eter Michael Strugl müssen in Wien gleich einmal Kante zeigen. Seit Jahrzehnte­n zahlt Oberösterr­eich wesentlich mehr in die Bundestöpf­e ein als es herausbeko­mmt.

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