„Unterstützung durch Firmen ist ein rein westliches Konzept“
JKU-Studie. Wo funktioniert die Vereinbarkeit von Job und Familie?
Karriere und Familie sind – insbesondere für Frauen – vor allem dann schwer vereinbar, wenn Aus- und Weiterbildungszeiten oder Dienstreisen im In- und Ausland Teil des Jobs sind. Welche Unterstützungen sich betroffene Frauen wünschen, hat ein Forschungsduo der Johannes Kepler Uni untersucht.
Angebote & Hilfe
51 Interviews mit Frauen aus sieben Ländern (Deutschland, Kanada, Kolumbien, Kroatien, Mexiko, Österreich, Taiwan) haben Iris Fischlmayr und Katharina Puchmüller (Institut für Internationales Management) durchgeführt. Dabei unter- suchten sie, welche Arten von Unterstützung zur Verfügung stehen und von den Frauen als wichtig erachtet werden. Die Ergebnisse:
Auch Mütter mit beruflicher Reisetätigkeit übernehmen meist die Hauptorganisation von Haushalt und Familie. Aushilfe in Abwesenheit bieten Partner, Verwandte und im „Notfall“Freunde. Geschätzt wird in allen Kulturen die Flexibili- tät durch familieninterne Betreuung. Bei institutioneller Unterstützung setzen Österreicherinnen und Deutsche auf öffentliche Betreuungseinrichtungen und fordern vom Staat noch mehr Angebote. In anderen Ländern, (z.B. Mexiko, Taiwan) sieht man Kinderbetreuung als Privatsache an. Hinsichtlich Unterstützung durch Unternehmen herrscht eine Zweiteilung: Frauen aus westlichen Industrienationen berichten über Arbeitszeit- und -ortsf lexibilität als wichtigste Hilfe seitens ihres Dienstgebers. In allen untersuchten nicht-westlichen Ländern sind derlei Möglichkeiten noch nicht Teil der Kultur. „Dabei gelten Firmen, die zeitliche und örtliche Flexibilität bieten, als besonders attraktive Arbeitgeber “, geben die Studienautorinnen zu bedenken.