Do it yourself boomt.
Alles begann mit einer Gitarre. Clemens Mayer baute sie, weil er spielen wollte. „Doch dann kam ich drauf, dass mir das Machen viel mehr Spaß machte als das Spielen.“Heute ist der 30-Jährige ein „extremer Maker“, wie er selber sagt: „Ich baue jede Woche was und stelle ein Video davon ins Internet auf YouTube, das genau zeigt, wie es geht.“Schließlich sollen auch andere Selbermacher etwas davon haben.
Do it yourself, inzwischen lässig zu DIY abgekürzt, ist die gängige Bezeichnung für die Lust, wieder selbst Hand anzulegen – beim Brotteig, der Gartenerde, der Stricknadel oder dem Computer. Und diese Lust boomt.
Nach dem Krieg war Selbstgemachtes ein Indiz für Mangel. Den wollten unsere Großeltern, als das Wirtschaftswunder kam, rasch vergessen: Wer es sich leisten konnte, schneiderte und zimmerte nicht mehr selbst, sondern kaufte Hosen und Möbel von der Stange. Heute aber ist DIY cool und Kult. Lange nur in Amerika, jetzt aber auch in Österreich.
In zwei Wochen versammeln sich die Selbermacher auf der Maker Fair in Wien, der wichtigsten heimischen DIY-Messe. Etwa 900 Maker zeigen am 20. und 21. Mai 2017 kreative Ideen rund um Technologie, Kunst, Wissenschaft und Handwerk – vom Retro-Gameboy-Kit, das selbst zusammengebaut werden kann, bis hin zu Upcycling Schmuck aus defekten Computern. Zu den Höhepunkten des DIY-Festivals zählt ein Fruchtgummi-3D-Drucker, den Besucher mit ihren eigenen Designs füttern können. Oder sie drucken sich selbst als „Sweet Selfie“in acht verschiedenen, veganen Geschmacksrichtungen aus. Dauer der süßen Reproduktion: maximal fünf Minuten.
Maker-Dorado
Österreich sei in Europa ein Maker-Dorado. Das zeige sich schon an der Dichte der Veranstaltungen. Die Szene sei jung, weiß Maker Clemens Mayer und erzählt von einem 13-Jährigen, der seinen eigenen Wettersatelliten gebaut hat. „Die meisten sind aber zwischen 20 und 35 Jahre alt.“Ausreißer nach oben nicht ausgeschlossen: „Es gibt auch Leute, die mit über 70 draufkommen, dass ihnen das Selbermachen Spaß macht.“Wie jener 76-Jährige, der einen 3-D-Drucker entwickelt und gebaut hat. Vielleicht hat das alles ein wenig mit Evolution zu tun: Zur Zeit leben 7,4 Milliarden Menschen auf der Erde – und jeder einzelne ist der Nachfahre von Handwerkern. Bis vor 250 Jahren, als die Industrielle Revolution alles veränderte, wurde jedes Kleidungsstück, jedes Gerät von Hand hergestellt. Das prägte unsere Art.
„Viele Leute suchen einen Ausgleich zum Beruf “, sagt die Psychologin, Wirtschafts- und