Motto Versuch und Irrtum
Vinylograph. Zuerst war „die Faszination, es zu bauen, zu nutzen und zu haben“. Jetzt sei es aber auch schön festzustellen, dass es einen Bedarf dafür gibt, sagt Christoph Freidhöfer über den Vinylographen, den er gemeinsam mit Natascha Muhic entworfen hat.
Vinylograph? Das ist ein Automat, der die mit dem Mikrofon eingefangenen Töne nicht aufnimmt, sondern sofort auf eine Schallplatte schneidet.
Die Idee hat Muhic, die ihre Diplomarbeit darüber geschrieben hat, in der Vergangenheit ausgegraben: „Damals waren öffentliche Tonaufnahme-Kabinen beliebt. Das muss man sich wie einen Passbild-Automaten vorstellen“, erzählt sie. „Man wirft Geld hinein, bekommt dafür 1 Minute 40. Das, was man in der Zeit singt oder spricht, wird auf Schallplatte geschnitten, die man dann mitnehmen kann. Einer dieser Apparate stand in der Wiener Burggasse.“
Elvis lässt grüßen
Voice-O-Graphen und Record Booths waren vor allem in den 1950er- und 1960er-Jahren in den USA populär. Elvis Presley nahm der Legende nach ein Geburtstagsständchen für seine Mutter auf so einem Gerät auf und wurde prompt entdeckt.
Ein Unikat als Geburtstagsgeschenk ist auch jetzt wieder möglich – dem Vinylographen sei Dank. Transparent gestaltet, damit man den Schneideprozeß beobachten kann, wurde er von Muhic und Freidhöfer seit 2014 nach dem Motto „Versuch und Irrtum“perfektioniert. Muhic: „Mittlerweile klingen die Aufnahmen so, dass wir zufrieden sind.“