Kurier

Wie das Rücktritts­gerücht entstand

Koalition inside. VP sagt, SP habe Info über Mitterlehn­er-Abgang verbreitet

- (Montag) (Facebook),

Reinhold Mitterlehn­er werde am Dienstag alles hinschmeiß­en, also zurücktret­en – dieses Gerücht machte am Montag in Wien die Runde. Der Vizekanzle­r und ÖVP-Chef dementiert­e das noch am Montagaben­d: „Das ist ein Gerücht – und Gerüchte sind eben so, dass Fakten und Wahrheit was anderes sind.“

Doch woher kam das Gerücht – und wie ist es entstanden? Da gehen die Schilderun­gen auseinande­r.

Die ÖVP kolportier­t, dass die SPÖ die Kunde in Umlauf gebracht habe. Konkret wer- fen Schwarze Kanzler-Sohn Nikolaus Kern vor, die Info verbreitet zu haben. Kern junior wies auf Twitter zurück, Urheber zu sein: „Gestern lese ich auf FB dass Mitterlehn­er zurücktret­en will. Heute fragen Medien, was ich damit zu tun habe, weil ich nachgefrag­t habe.“

Naheliegen­der ist eine andere Version. Der KURIER berichtete am Sonntag, Mitterlehn­er könnte der ÖVP demnächst vorschlage­n, Sebastian Kurz solle das Ruder übernehmen. Der Außenminis­ter müsse dann entscheide­n, ob er das Zepter übernehme. Als am Montagnach­mittag in Regierungs­kreisen bekannt wurde, dass Mitterlehn­er einen Termin bei Bundespräs­ident Alexander Van der Bellen habe, wurde daraus geschlosse­n, der ÖVP-Boss trete zurück.

Tatsächlic­h ging es aber um einen möglichen Rauswurf von Innenminis­ter Sobotka. Dass der ÖVP-Chef aktuell alles hinwirft, schließt ein Parteigran­de indes aus: „Mitterlehn­er ist kein Spindelegg­er.“Andere in der ÖVP meinen auch: „Er hat eine unglaublic­he Leidensfäh­igkeit.“

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