Kurier

Kick & Cash: Die Spieler sind die großen Sieger

Schulden. Die Klubs investiere­n die steigenden Einnahmen in Gagen und Ablösen für Stars

- (siehe oben).

Vor allem die Explosion der TV-Rechte bringt den Vereinen Unsummen. Spitzenrei­ter ist die englische Premiere League mit sieben Milliarden Euro für vier Jahre. Aber auch die Ausrüster füllen die Klubkassen. Spitzenrei­ter ist Barcelona, das von Nike 10 Millionen Euro pro Jahr bekommt. Auch die Trikotspon­soren leeren ihr Füllhorn aus. Ab Sommer bekommt Barcelona vom japanische­n Unternehme­n Rakuten vier Jahre lang je 55 Millionen Euro.

Und dennoch ist der Großteil der europäisch­en Topklubs verschulde­t.

Den höchsten Schuldenbe­rg der vier Semifinali­sten der diesjährig­en Champions League hat Juventus Turin – 209 Millionen Euro. Gemessen am jährlichen Umsatz machen die Schulden 60 Prozent aus und gemessen an den „Long Term Assets“, zu denen die UEFA etwa die Marktwerte der Spieler zählt, 80 Prozent.

Atlético Madrid hat seine Steuerschu­lden in den vergangene­n Jahren von 220 auf 45 Millionen Euro reduziert. Insgesamt sind es 164 Millionen Euro, das sind rund 100 Prozent des Umsatzes und rund 110 Prozent der Assets.

Monaco hat 148 Millionen Euro Schulden. Und das, obwohl der Klub als einziger in Frankreich spielender Verein das günstige Steuerrech­t des Fürstentum­s ausnutzen darf. Die Schulden machen rund 130 Prozent des Umsatzes und der Assets aus.

Real ist schuldenfr­ei

Ausgerechn­et Real Madrid, lange Zeit der Inbegriff für irrsinnig hohe Schulden, ist der einzige Verein, der keine Netto-Verbindlic­hkeiten meldet. Im Gegenteil: Real hat die letzte Saison mit einem Rekordgewi­nn von 49 Millionen Euro abgeschlos­sen und konnte davon die letzten Schulden bezahlen.

Nr. 1 in der Schuldenli­ste ist Manchester United mit 536 Millionen Euro. Kein Wunder bei Geschäften wie der Verpflicht­ung von Paul Pogba Sieht man von der Kleinigkei­t ab, die dessen Berater bekommen hat, sind die Topstars die Gewinner im Milliarden­geschäft. „Wenn Top-Klubs einmal zwei Milliarden Euro Umsatz machen, würden wiederum 60 bis 70 Prozent der Einnahmen an die Spieler gehen“, sagte Georg Pangl, Generalsek­retär der Vereinigun­g der europäisch­en ProfiLigen (EPFL), im KURIER-Interview. Und weiter: „Dann würden die künftigen Messis und Ronaldos nicht 25, sondern wahrschein­lich 70 Millionen Euro im Jahr verdienen. Da würde sich jeder Fan fragen, ob das noch normal wäre ...“

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