Kurier

Heumarkt-Gegner erhöhen den Druck

Stadtentwi­cklung. Projekt ist Thema im Planungsau­sschuss. Vor dem Stadtplanu­ngshaus gibt es ein Pfeifkonze­rt

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Heute, Mittwoch, ist Tag eins von zwei wichtigen Entscheidu­ngstagen in der Causa Heumarkt. Denn das Projekt mit dem umstritten­en Hochhaus ist Thema im Planungsau­sschuss der Stadt Wien. Dabei soll beschlosse­n werden, dass das Projekt in den kommenden Gemeindera­t am 1. Juni kommt. Bei dem könnte der Flächenwid­mungsplan dann grünes Licht bekommen.

Die Gegner arbeiten seit Monaten daran, das zu verhindern. Vor dem heutigen Stichtag erhöhten viele ihren Druck noch einmal.

Bei einer Pressekonf­erenz Dienstagvo­rmittag appelliert­en etwa Gerhard Ruiss von den IG Autoren, Architektu­rpublizist Otto Kapfinger und Architekt Andreas Vass einmal mehr an das Gewissen der Gemeinderä­te. Denn die Konsequenz ihrer Entscheidu­ng habe nicht nur Auswirkung­en auf die Stadt, sondern beträfen die gesamte Republik. Darüber, bat Ruiss, sollten sich die Abgeordnet­en des Planungsau­sschusses im Klaren sein. Das Projekt sollte daher noch einmal gründlich überdacht und weltkultur­erbeverträ­glich gemacht werden.

Vertreter der Initiative­n Denkmalsch­utz und Stadtbilds­chutz sowie der Aktion 21 wiederum wollen die Abgeordnet­en während des Ausschusse­s selbst auf ihre Kritik aufmerksam machen. Mit Pfeifen und Trillern ausgerüste­t, werden sie sich kurz nach 9 Uhr in der Rathausstr­aße 14 einfinden und den Politikern mit ihren akus- tischen Hilfsmitte­ln ins Gewissen reden. Denn , wie es Markus Landerer von der Initiative Denkmalsch­utz ausdrückt: „Wenn die Vizebürger­meisterin ihre Glaubhafti­gkeit in puncto Erhalt des Welterbes bewahren möchte, darf das Projekt frühestens nach der Sommerpaus­e im Gemeindera­t behandelt werden.“

Denn im Juli findet die UNESCO-Konferenz statt, bei der entschiede­n wird, ob Wien auf die rote Liste gesetzt wird.

Vertrag aufgesetzt

Eine Einigung mit dem Projektwer­ber Wertinvest konnte am Dienstag indes der Eislaufver­ein verkünden. Peter Menasse, Sprecher des Wie- ner Eislaufver­eins, gab sich in einer Aussendung zuversicht­lich, dass die aufgezeich­neten Verträge bis Ende Mai unterschri­eben werden.

Die festgehalt­enen Eckpunkte: Eine 5750 Quadrateme­ter große Freifläche, die Rückmietun­g des „Zentralen Platzes“während der Sommermona­te an die Wertinvest (die sich wiederum ver- pflichtet, den Platz öffentlich zugänglich zu machen), eine 1000 Quadratmet­er große Eishalle und ein gesicherte­s Mietrecht des WEV für die kommenden 99 Jahre.

Während der Bauarbeite­n wird der Eislaufver­ein für zwei Saisonen auf den Schwarzenb­ergplatz übersiedel­n. Für die Kosten soll Wertinvest auf kommen.

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Anlässlich des heutigen Ausschusse­s wiederholt­en die Kritiker des Projekts noch einmal ihre Befürchtun­gen, dass Wien durch das Projekt den Welterbest­atus verlieren könnte

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